Mittwoch, 26. Dezember 2007

Heri ya Krismasi

Hallo Ihr Lieben im kalten Deutschland!


Euch allen wünschen wir ein fröhliches und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2008.

Ganz herzlichen Dank für die vielen Weihnachtsgrüße die uns erreicht haben, wir haben uns sehr darüber gefreut. Für uns ist das ein wichtiges Zeichen, dass da noch eine Verbindung nach Deutschland und zu vielen Freunden besteht, auch wenn wir uns wohl so schnell nicht sehen können.


Viele haben gefragt, wie wir denn hier so Weihnachten feiern.

Wenn man mal davon absieht, dass es zur Zeit hier recht heiß, und zumindest im Straßenbild kaum etwas auf Weihnachten hinweist haben wir eigentlich recht traditionell gefeiert. Wir haben einen grünen Lebensbaumzweig mit Strohsternen dekoriert, es gibt Kerzen und unsere Krippe haben wir auch aufgebaut (unsere Kisten mit all unseren Sachen sind tatsächlich rechtzeitig und heil angekommen). Es gab Entenbraten , Blaukraut und Klöße, sogar Glühwein und Lebkuchen.


Am Heiligabend waren wir im deutschen Familiengottesdienst in Moshi und natürlich gab es so eine Art Krippenspiel und alle bekannten deutschen Weihnachtslieder wurden auch gesungen.


Ihr seht schon eigentlich alles wie zu hause. Halt nur eigentlich, weil die restliche Familie Neidhardt halt nicht da ist und das macht ein auch ein paar traurige Momente.


In unserem Zentrum ist es zur Zeit sehr ruhig. Bis zum 5. Januar sind noch Ferien, so dass wir es auch ein bisschen ruhiger angehen lassen können, auch wenn ständig jemand vorbeikommt und irgendetwas braucht. Das ist ein bisschen wie Labenbachhof (Von unserer Arbeit hier schreiben wir dann im nächsten blog etwas mehr).


Übermorgen fahren wir für ein paar Tage ans Meer und werden Silvester und Neujahr am Strand von Pangani verbringen da freuen wir uns schon sehr darauf.



Jetzt also noch mal ganz herzliche Grüße und einen guten Rutsch nach 2008.

Natürlich freuen wir uns weiter von Euch zu hören, ebenso wie über Besuche aus Deutschland.


Günter und Gabi

Montag, 10. Dezember 2007

Habari za Faraja


Ihr Lieben,

endlich haben wir zumindest für den Übergang eine, wenn auch treuere Internetlösung für uns zuhause gefunden, so dass auch wieder Infos verschicken können. (leider wieder ohne Bilder).


Vor drei Wochen sind wir nun in unserem neuen Zuhause angekommen (unser Gepäck zwar noch nicht, aber es besteht begründete Hoffnung, dass unsere Kisten in der kommenden Woche geliefert werden).

Wir wurden freundlich aber auch sehr respektvoll empfangen und versuchen nun so unsere Ersten Schritte als Direktor und Brüdersenior, bzw. als Ausbildungsleiterin.

Unsere Sprachkenntnisse sind, trotz bestandener Sprachprüfung in Morogoro, doch noch recht dürftig (Gabi ist natürlich schon wieder besser), aber so einigermaßen verständlich machen können wir uns schon. Da es in vielen Situationen auch niemenden gibt der Englisch spricht muss es halt in Kisuaheli gehen.


Wie ist es hier nun so? Eine einfache Frage die kaum zu beantworten ist, außer vielleicht mit

„verschieden“, „unteschiedlich“, „anders“...

Wir leben hier als Europäer und für hiesige Verhältnisse steinreiche Europäer ständig in verschiedenen Welten und switchen hin und her.

Da ist das exotische Afrika mit dem Kilimanscharo vor unser Terasse; Bananen, Papayas und Avocatos in unserem Garten eine Landschaft wie im Tourismusprospekt, extrem teuere Safarilodges ( Die Hatarilodge im Arusha Nationalpark nicht weit von hier , um mal was extremes zu nennen kostet für 2 Person pro Nacht 500 Dollar) -

und dann triffst du den Vater einer 8-köpfigen Familie, für den das Jahreseinkommen bei 500 Dollar beträgt.

Oder, um mal ein etwas weniger extremes Beispiel zu nennen: Wir können in einen Supermarkt zum einkaufen gehen, bei einem Metzger sogar „German Bratwurst“ kaufen und wenn uns danach ist, in einem Restaurant für vergleichweise wenig Geld gut essen -

und dann kommst du in unseren Speisesaal und triffst wie jeden Mittag einige Menschen aus der Umgebung die um einen Teller Maisbrei mit Bohnen bitten (und natürlich bekommen).


Es kommt uns schon manchmal komisch vor, selbst zwei Hausangestellte zu beschäftigen (eine Haushälterin für Wäsche waschen, bügeln, putzen und einen Mann der unseren Garten pflegt, für uns Gemüse anbaut, das Auto nach jeder Fahrt wieder putzt und sich demnächst noch um unsere Hühner kümmern wird. Wie gesagt, das ist ein bißchen komisch, andererseits haben die beiden ein festes Einkommen und erhalten damit ihre Familien. Es wäre also noch unverständlicher wenn wir, bloß weil wir uns komisch fühlen, keine Leute beschäftigen würden.

Es wird wohl eine Herausforderung bleiben in diesen unterschiedlichen Welten zu leben und eben damit zu leben, dass eine Tankfüllung unseres Lancruisers dem Monatsgehalt eines Lehrers entspricht.


Tanzania liegt, meines Wissens auf Platz 14 der ärmsten Länder der Welt und das Thema Armut als Ursache vielen Übels wird uns wohl noch die kommenden Jahre begleiten.


Jetzt aber ein paar Eindrücke aus dem Faraja Diaconic Center (FDC). Das Zentrum, gelegen im Norden Tanzanias, etwas abseits der großen Straßen, beherbergt die Brüderschaft und Diakonenausbildung der Evang. Kirche Tanzanias (Norddiözese), eine Primary-Schule (Klassen 1-7) samt Internat für, zur Zeit 80, körperbehinderte Kinder, sowie eine recht große Farm zur Eigenversorgung und als Einkommensproject, außerdem ein Gästehaus mit 8 Betten.


Wir arbeiten hier, an allen Ecken und Enden mit wirklich bescheidenen Mitteln (in Deutschland wären es unmögliche Verhältnisse). Es gibt ein Telefon (abgesehen von den privaten Handys) im ganzen Zentrum, kein FAX, drei funtionierende Computer, dafür nur einen Drucker, keinen Kopierer.....

Im Speisesaal haben wir aktuell zuwenig Stühle, im Boardinghaus fehlen Decken und Matrazen...

ich möchte die Liste gar nicht fortsetzten sondern lieber sagen:

Trotzdem oder gerade zum Trotz geschiet hier eine wirklich segensreiche Arbeit.


Die Diakonenschaft wächst( demnächst 22 eingesegnete Diakonen, und etwa 15 in Ausbildung) und wir erleben eine Gruppe junger Männer mit einer beeindruckenden diakonischen Gesinnung. Fromm, ernsthaft, aufrecht.


Und wir erleben, wie behinderten Kindern, die normalerweise ein Leben als Bettler fristen würden

Zukunftschancen erhalten.

Als Beispiel will ich von Modesti berichten: Modest ist unter anderem kleinwüchsig. Er besuchte unsere Schule und schloss sie ab. Anschließend konnte er im Usa River Rehabilitation Center (auch eine Einrichtung die von den Rummelsbergern gefördert wird) eine Ausbildung zum Schreiner absolvieren. Dank einiger Spendengelder konnten wir ihm dann eine Werkzeuggrundausstattung vorfinanzieren und zur Zeit arbeitet er für ein oder zwei Monate bei uns und repariert alles was ein Schreiner so reparieren kann. Außerdem hat er von uns noch einen Privatauftrag über den Bau von Terassenmöbel.


Alle unsere Arbeit, alle die kleinen und großen Projekte klappen nur deshalb, weil es Menschen gibt, die unsere Arbeit mit ihren Gebeten aber eben auch mit ihren Geldzuwendungen unterstützten.


Wir hatten in diesem Jahr die Auflage alle Gehälter um ca. 50% zu erhöhen. Das hat dann dazu geführt, dass einige geplante Projekte auf Eis gelegt werden mussten um wenigstes das allernotwendigste bezahlen zu können.


Ganz herzlichen Dank also allen die uns bisher unterstützt haben. Vergelts Gott.

Natürlich sind wir auch weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Wir würden uns sehr freuen.

Alle unsere Spemnden laufen über Mission EineWelt in Neuendettelsau, das ist die „Auslandsabteilung“ der Evang. Kirche in Bayern, so dass die ordnungsgemäße Verwendung der Spenden, samt der Erstellung von Spendenquittungen, 100% sichergestellt ist.

Bank: Evang. Kreditgenossenschaft BLZ: 520 604 10

Konto Nummer:1011 111

Als Verwendungszweck bitte angeben: Arbeit Neidhardt / Faraja Diaconic Center


Vielen Dank.


So langsam komme ich zum Schluss.

Natürlich wissen wir, dass morgen der 2. Advent ist. Man muss es hier aber schon wirklich wissen,

merken kann man es eigentlich kaum. Es gibt keine Weihnachtsbeleuchtung oder sonstige Weihnachtsdekoration in den Städten, Läden oder Häusern, auch keinen Nikolaus, Lebkuchen oder Adventskranz. Auch keine Beschallung mit Weihnachtliedern und weil wir weder Zeitung noch TV haben kriegen wir auch keine Weihnachtswerbung mit (sofern es sie gäbe).

Lediglich in den Schreibwarenläden werden Weihnachtskarten verkauft und heute sah ich einen fliegenden Händler mit einem bunten Plastikchristbaum. Alles ein bißchen ungewohnt zumal die Tagestemperaturen bei uns in immerhin 1400 mtr. Höhe so bei 25 Grad liegen.


Zum Glück haben wir gerade noch rechtzeitig unseren Adventskalender (der andere Advent) aus Deutschland bekommen so kommt dann, zusammen mit einer Kerze doch etwas Stimmung auf.

Ein bißchen Heimat ist schon wichtig, aber ich denke mir auch, dass Weihnachten in Tanzania wohl dem „Ur“christfest näher kommt als unser westliches Christfest.


Das sind halt wieder so zwei Welten mit denen wir leben. Jedenfalls ist die Ente für Weihnachten bestellt und Klöße werden wir im zweifelsfall auch hinkriegen ( wobei Mango-ugali eine ernstzunehmede Alternative wäre). Wenn dann noch unser Gepäck kommt werden wir auch noch Weihnachtsdeko haben und in Moshi gibt es einen deutschsprachigen Weihnachtsgottesdienst so dass uns eigentlich nichts fehlt.

Ausgenommen Ihr alle! Jeder ganz persönlich. Das wird bestimmt das Schwierigste.

Denkt also an uns, wir denken sicher an Euch.


Behüt euch Gott!


Günter und Gabi



P.S. Einige von Euch werden diesen Eintrag auch noch mit der Post bekommen (der gute alte Rundbrief). So genau konten wir die unterschiedlichen Adressen nicht trennen.







Samstag, 10. November 2007

Tumekwisha!


Tumekwisha, wir sind fertig!

Zum letzten Mal gibt es heute Nachrichten von uns aus Morogoro, diesmal mit Klassenfoto.

Nach einer recht aufwändigen Abschlussprüfung (Projektarbeit schreiben, schriftliche und mündliche Prüfung) haben wir es geschafft. Vor uns liegt ein freies Wochenende ohne Lerndruck, am Montag ist dann die feierliche Zeugnisvergabe (Graduation) mit anschließenden Festessen und dann starten wir in den Norden.
Wir hoffen sehr, dass Kisten mit allen unseren Sachen dann auch in Faraja ankommen. Wir wissen zwar dass die Kisten in Dar Es Salam angekommen sind, die beauftragte christliche "Spedition" sich irgendwie darum kümmert, aber mehr ist leider noch nicht klar. Wird schon klappen und es sind auch noch ein paar Tage Zeit einen LKW aufzutreiben. Gelassenheit lernt man hier wirklich schnell und irgendwie klappt dann ja auch irgendwann.
Ok, sonst sind wir wohlauf ich (Günter) hatte 1 1/2 Tage hefigen Brechdurchfall und bleierne Müdigkeit, der Malariatest war aber glücklicherweise negativ.
Das wars jetzt mal aus Morogoro und: Wir freuen uns immer von Euch zu hören.

Ach so,
im Faraja Diaconic Center haben wir aktuell leider keinen Internetzugang, so dass wir in der nächsten Zeit zum Schreiben und Beantworten von E-Mails, bzw. zum berichten in diesem blog, auf Internetcafes angewiesen sind und vermutlich nur 1x pro Woche dazukommen werden. In dringenden Fällen also lieber anrufen.
(Günter: +255 782054963).

Herzliche Grüße
Günter und Gabi




Freitag, 2. November 2007

PICHA

Hallo,
ganz schnell zur Info: Bilder von uns finder Ihr unter:


http://picasaweb.google.de/G. Neidhardt



Viele Grüße

Freitag, 26. Oktober 2007

Habari za shule ya lugha





Hallo und viele Grüße aus dem hochsommerlichen Morogoro.

Es ist ja schon wieder einige Zeit seit unserm letzten Eintrag vergangen, Zeit also mal wieder ein Lebenszeichen zu senden.
Heute ist die Internetverbindung dazu noch so außergewöhnliche schnell, dass sogar Bilder, hier von unserem Schulgelände, hochgeladen werden konnten.

Viel Neues gibt es aus Morogoro allerdings nicht zu berichten. Nach wie vor besuchen wir den Unterricht der Sprachschule, der immer noch den gleichen Ablauf hat wie zu Beginn.
So dass wir inzwischen das Ende des Kurses herbeisehnen.
Heute haben wir Lektion 56 (von 60) gehabt, das Ende ist also in Sicht. Nach Vorstellung unserer Abschlussprojektarbeit, mündlicher und schriftlicher Prüfung ist dann am 12. November Zeugnisausgabe und Schluss.

Auf unserer Rückfahrt nach Sabuko/Faraja werden wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Tanga einlegen und dann am 14. November endgültig in unser Haus einziehen und mit der Arbeit beginnen.
Ein bisschen mulmig ist mir dabei schon, weil ich (Günter) trotz fleißigem Lernen doch ehr ein Baustellenkisuaheli sprechen. Trotzdem überwiegt die Freude bald anzukommen, viele Kinder, Mitarbeiter/innen und Mitbrüder wiederzusehen und endlich anfangen zu können.

Was gibt es noch zu berichten?


Vor zwei Wochen waren wir für eine Woche in Dar Es Salam. Dort fand (in einem wirklich schönen Hotel am Strand) die Jahreskonferenz aller Mitarbeitenden in Afrika von Mission Eine Welt (also die bayrischen evang. lutherischen Missionare) statt.
Das war wirklich eine schöne Woche.

Wir haben Bekannte getroffen und neue Bekanntschaften machen dürfen und uns, vom Wetter abgesehen ein bisschen wie in Deutschland gefühlt.

Wir haben theologisch gearbeitet, Leitlinien der Arbeit diskutiert und selbstverständlich hat die Konferenz eine Geschäftsordnung (sonst könnte man sich ja nicht wie zu hause fühlen). Jetzt ist also Endspurt hier in Morogoro.

Vor drei Wochen haben wir eine lange Wandertour (9 Stunden) in den Ulugurumontains unternommen, das was zwar sehr ahnstregend aber einfach toll.

Aktuell liegt das Wochenende vor uns und wir werden sicher morgen mal in die Stadt fahren, vielleicht unsere Vokabelkärtchen mit an den Pool eines Hotels nehmen, Wörter lernen und so das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.

Tunamkia yenu (wir grüßen euch)
und lasst von Euch hören Günter und Gabi




Sonntag, 9. September 2007

Habari za mwezi

Hallo und viele Grüße aus Tansania.

Es ist doch tatsächlich schon wieder vier Wochen her, seit unserm letzten blog, so ist es wohl Zeit, mal wieder ein Lebenszeichen zu veröffentlichen.

Am vergangenen Donnerstag haben wir die 30. Lektion unseres Sprachkurse abgeschlossen und damit genau die Hälfte geschafft.

Die Lessons in der Sprachschule jeden Tag ziemlich gleich ab. .
Nach der Andacht um 7.45 von 8.00 - 9.00 (Frontal)unterricht in der Klasse, dann bis 10.00 Übungen in 2-ergrupen, zusammen mit einem Assistenzlehrer, nach der Pause noch mal 30 Minuten Unterricht und anschließend wieder 1 Stunde Kleingruppe.

Nachmittags nochmal von 14.30 bis 16.00 Unterricht. Irgendwann müssen wir auch noch Hausaufgaben machen, täglich so um die 20 neue Vokabeln und irgendwelche grammatikalischen Konstruktionen lernen. (Wobei ich noch sehr darauf warte, wann im richtigen Leben, ich jemals eine "negativ-in einer bestimmten Vergangenheitg-passivkonstruktion...." wirklich anwenden werde).

Alles in Allem ziemlich anstrengend, wie ich finde und unter der Woche bleibt eigentlich kaum Zeit für mehr als Unterricht, lernen, essen, schlafen.
Ehrlicherweise will ich aber noch anfügen, dass Gabi das Lernen sehr viel leichter fällt als mir.

Umsomehr freuen wir uns auf und über die Wochenenden (Kisuaheli: weekendi), da ist einerseits Zeit etwas zu entspannen, einzukaufen oder besondere Unternehmungen zu starten.

An einem Samstag haben wir einen Ausflug in den Udzungwe Nationalpark gemacht. Der ist mit dem Auto von uns aus in ca. 3 1/2 Stunden. Berühmt ist dieser Park vor allem wegen seiner vielen besonderen Pflanzen die nur dort wachsen und wegen Affen mit roten "Haaren" auf dem Kopf, die es ebenfalls nur dort gibt. Als besondere Attraktion hat der Park, nach einem sehr anstrengenden , 3 stündigen, steilen Anstieg durch tropischen, feuchtheißen Dschungelwald eine Reihe spektakulärer Wasserfälle zu bieten.

Vergangenes Wochenende war ein sogenanntes langes weekendi, das heißt der Montag ist auch noch frei gewesen, so dass wir die Chance nutzten um in unsere Zentrum in den Norden Tansanias zu fahren. Das ist so etwa eine Tagesreise von Morogoro entfernt. Wir haben am Freitag auch noch Schule geschwänzt, so dass wir von Freitag Abend bis Montag Morgen in Faraja sein konnte.

Rektor Dr.Bierlein war auch da und gemeinsam mit den Farajadiakonen hatten wir am Samstag ein Bibelarbeit zum Thema "Sorget nicht ..." Das war eine wirklich spannende Diskussion, was denn dieses "sorget nicht ..." heißt, in einem Land indem ausbleibender Regen für viele Menschen den Hungertod bedeutet.

Am Sonntag konnten wir dann an der Einführung von unserem Bruder Claus Heim und Familie im Usa River Rehabilitation Center teilnehmen. War ein schönes Wiedersehen und ein schöner Gottesdienst obendrein.

Gestern nun, nach einem Bummel durch Morogoro, haben wir uns für 2 Euro ein wenig Luxus gegönnt und waren am (und im) Swimingpool eines Hotels in Morogoro zum baden.

Heute Vormittag war natürlich Gottesdienst (wenn wir es richtig verstanden haben, wurde heute Erntedankfest gefeiert oder so) .
Leider reichen unsere Kiswahelikenntnisse bei weitem noch nicht aus, um der Predigt zu folgen. Es hätte mich aber schon interessiert was der Pfarrer zu 4. Mose, 28, 26 - 31 gepredigt hat.
Die Chöre waren aber, wie immer, toll !

So, soviel jetzt mal im Schnelldurchlauf.
Wie Ihr lesen könnt sind wir wohlauf, Malaria hat uns noch nicht erwischt und das Klima ist zwar inzwischen recht warm aber doch nicht so knallheiß dass nicht auszuhalten wäre.

Seit also alle herzlichst gegrüßt und lasst von Euch hören.
Gabi und Günter Neidhardt













Sonntag, 5. August 2007

Unsere ersten Wochen in Morogoro

Liebe Freunde in Deutschland und anderswo!

Nach einem aufregenden Beginn unserer Reise nach Tansania sind wir nun schon fast vier Wochen im Land und lernen seit drei Wochen Kiswahili.

Als wir an unserem Auszugstag alles verladen hatten, fuhren mit einem Leihwagen nach Frankfurt. Glücklicherweise hatten wir keinen Zeitdruck und so machte uns der Stau nach Würzburg wenig aus.
Am Flughafen angekommen teilte man uns mit, dass wir zwar Übergepäck gemeldet haben und mitnehmen dürfen, aber nur auf mehrere Koffer verteilt. Also kauften wir in letzter Minute vor Schließung des flughafeneigenen Kofferverkaufs einen weiteren Koffer und packten in der Abflughalle munter unsere Sachen um. Dann ging es wieder zum Schalter. Dort wurde uns dann mitgeteit, dass unsere gebuchten Plätze bereits vergeben seien, da die Maschine überbucht sei. Ihr könnt euch sicher vorstellen wie wir uns nach Wohnung ausräumen, nach Frankfurt fahren, Stau stehen, Kofferkauf und umpacken jetzt zumute war. Höflich aber bestimmt forderten mitfliegen zu können. Schließlich würde ja ein großes Empfangskomitee auf uns in Tansania warten und außerdem behaupteten wir, es könne auch niemand verständigt werden.
Die netten Damen von Äthopien Airlaines hatten ein Einsehen mit uns.
Und Hurra Hurra! Sie verschafften uns Plätze in der ersten Klasse.

So flogen wir letztlich mit viel Platz und in Liegesitzen bequem nach Addis Abeba. Zum Essen konnten wir aus einer Speisekarte auswählen und serviert wurde auf weißen Stofftischdecken und Porzelangeschirr. Nix Einweg und Plastik! Sicher könnt ihr euch vorstellen wir das genossen haben.

Am Kilimanjaro Airport erwartete uns dann ein großes Empfangskomitee:
Der Generalsekretär mt einigen anderen Menschen aus der Diozöse war dort mit unseren Residentpermits und Grüßen vom Bischoff. Aus Faraja waren neben den dort arbeitenden Diakonen,Auszbildende dabei und dann natürlich einige Kinder aus der Schule, die Kindergärtnerin und Pastor Kileo. Dann erwarteten uns weiter unser lieber Bruder und Kollge Claus mit seiner Tochter Camilla. Sie hatten uns unser Dienstauto, einen goßen Toyota Landcruiser mitgebracht. Die Schulkinder und Diakone sangen uns mehrer Begrüßungslieder und wir bekamen Blumenketten umgehängt.

Die nächste Begrüßung erfolgte dann in Faraja von allen anderen die dort auf uns warteten.
Bei unserem Wohnhaus warteten schon unsere zukünftigen Angestellten für Haushlt und Garten. alles war blitzsauber und mit Blumen geschmückt.

Die folgenden vier Tage in Faraja waren gefüllt mit etlichen Aktivitäten.
Das Zentrum mußte wieder in Augenschein genommen werden und natürlich waren alle Mitarbeiter und dort lebenden Menschen zu begrüßen.
Wir selbst versorgten uns mit den absolut notwendigen Handykarten und kauften Günter, dem passionierten Nicht-Handy-Nutzer ein Handy. Nun kann er schon ganz gut benutzen. Handies sind hier mit das beste Mittel um in Kontakt zu bleiben. Eigentlich hat jeder eines und ständig wirst du nach deiner Nummer gefragt um in Verbindung zu bleiben. Es folgten Einkaufsbesuche in Arusha und der selbstverständliche Begrüßungs- und Antrittsbesuch bei Bischoff Shao in Moshi und im dortigen "Landeskirchenamt".

Auf diesen Fahrten galt es immer Menschen mitzunehmen, Diakone die an der Strecke liegenden Orten arbeiten zu besuchen und zu begrüßen. Abends waren wir dann doch immer rechtschaffen müde. Obwohl wir die vielen Gespräche beim Essen mit den Diakonen genossen haben.

Am Sonntag hieß es dann erst einmal wieder Abschied nehmen. Wir fuhren den ganzen Tag immer nach Süden zur Sprachschule der ELCT (der evangelischen-lutherischen Kirche in Tansania). Begleitet wurden wir vom Sohn des Leiters vom Rehabiltation Centers in Usa River, da er hier die Secondary School besucht. Das hier in Morogoro ist ein riesiges Gelände auf der auch unsere Sprachschule beheimatet ist. Die Secondary School ist eine Eliteschule der ELCT. Jede Diozöse hat je nach Größe, eine Anzahl von Plätzen die sie an die besten Schüler und Schüerinnen ihrer Diozöse vergeben kann.

Auf der Fahrt hatten wir dann unser nächstes Abenteuer zu bestehen. Nach gut zweidrittel der etwa 800 km langen Strecke hatten wir unsere erste Reifenpanne. Zum Glück war an gleicher Stelle gegenüber en Lastwagen liegen geblieben und der Fahrer war so freundlich uns beim Reifenwechsel behiflich zu sein. Und alle Verständigung mit Händen und Füssen, da er kein Englisch sprach und unser junger Mitfahrer sich nicht traute uns sprachlich zu helfen.
Nach etwa 10 Stunden Fahrt kamen wir dann endich an und bezogen unser kleines Appartement. 2 Zimmer und Bad mit Dusche und Toilette für uns allein.

Mit uns lernen hier viele andere Nationalitäten Kiswahili. Auch sind die verschiedensten christlichen Religionen vorhanden und Berufe.
Unsere Kollegen und Kolleginnen sind:
Aus Kolumbien ein Padre und 3 Nonnen (katholisch)
Aus Guatemala eine Nonne der gleichen Kongregation. sie werden alle gemeinsam in Kenya arbeiten.
Eine kath. Schwester aus Indien die in Arusha lebt und arbeitet.
Eine kath. Schwaster aus Polen die in Dar es Salam arbeiten wird.
Eine Amerikanerin die in Kenya, Mombasa arbeiten wird.
Ein dänisches Ehepaar, das uns schon wieder verlassen hat weil ihr Dienst in Mbeya bei einer dänischen Missionarsfamilie beginnt.
Dann haben wir mehrere Menschen aus Korea hier. Frauen und Männer mit unterschiedlichen Aufträgen.
Und weitere Amerikaner die als Volantäre oder auch für längere Jahre nach Dodoma und nach Bukoba hier in Tansania gehen.
Deutsche gibt es auch: Eine Familie mit einer kleinen Tochter die als Internatseltern für Missionarskinder in Dar Es Salam arbeiten und eine weitere deutsch Familie mit vier kleinen Kindern ganz in den Süden des Landes nach Mbesa gehen werden, zusammen mit ihrem Aupairmädchen, ihre Nichte. Beide Familen kommen aus einer Freikirche und arbeiten für CMML(Christian Mission for Many Lands).

Seit Freitag freuen wir uns auch unsere MissionEineWelt Volontärin Sophia Bauer begrüßen zu können und bei uns zu haben.

Jeden Wochentag haben wir fleißig zu lernen.
1 Stunde alle gemeinsam im Klassenraum, dann geht es für eine Stunde in Zweiergruppen mit ein oder zwei assistentteachern in den Garten zum Üben.
Danach gibt es eine Pause und dann das gleiche Schema nochmal. Am Nachmittag folgen dann 1,5 Stunden in der Kleingruppe intensive Übungszeit. Am Abend heißt es dann die neuen Wörter und die Grammatik in den Kopf bekommen und Hausaufgaben machen.
Daneben hat man für die Sauberkeit im Zimmer und für das Waschen der Wäsche zu sorgen. Wir können sagen, dass wir nachdem die erste Woche recht entspannt und easy war wir nun gut zu tun haben. So ist das Wochenende immer sehr willkommen zum Ausruhen und auch zum Wiederholen des Lernstoffs.

An meinem (Gabis) Geburtstagswochenende haben wir es uns richtig gut gehen lassen.Nachdem wir am Freitag wunderschön mit unseren Kollegen und einigen Lehrern gefeiert und gesungen haben.Haben wir uns den Luxus eines Lodge Aufenthalts im Mikumi Nationalpark geleistet und viele viele große und kleine Wildtiere -teilweise zum Greifen nah- betrachten können. Ein großartiges Erlebnis und Geschenk so etwas erleben zu dürfen.

Wir sahen Elefanten, Giraffen, Zebras, Gazellen, große Kudus, Büffel, Warzenschweine, Nilpferde, ein Krokodil, Paviane und besondere Vögel deren Namen wir nicht kennen.

Gestern nun wieder ein Samstag waren wir mit etlichen Studenten und Lehrern in den Bergen. Sie heißen Uluguru Mountains und sind bis zu 2600m hoch.
Wir stiegen hinauf zu einem ehemaligen deutschen Haus, Boma genannt erbaut 1920. Der Platz heißt Morningside und man hat einen herrlichen Blick auf die Morogoro Ebene mit der Stadt und dem daneben liegenden Stausee. Man kommt nur zu fuß dort hin und es ist für uns Europäer immer wieder erstaunlich wo und wie dort Menschen wohnen und leben.

Heute am Sonntag nun schreibe ich all dies ersten Eindrücke lang und doch kurz für euch auf. Jetzt höre ich erstmal auf, denn es ist bald Zeit fürs Mittagessen und dann sollten wir auch wieder ein bißchen lernen.
Wir grüßen euch alle ganz herzlich und werden demnächst wieder weiter berichten.
Eure Gabi und Günter

Freitag, 6. Juli 2007

Karibu

Karibu,

jetzt geht es los, mit unserem Blog und mit unserer Ausreise nach Tansania.
Wenn alles klappt, sitzen wir am Montag, 9. Juli 2007 um 23.30 Uhr im Flieger. Die Reise geht von Frankfurt über Addis Abeba zum Kilimanjaro-Airport.