Sonntag, 31. Oktober 2010

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Hatujaandiki tangu muda ndefu.....

*"Lange nichts geschrieben"

Hallo liebe LeserInnen
Heute ist Sonntag, der 31. Oktober und es ist tatsächlich so, dass wir lange Zeit nichts in unseren Blog geschrieben haben. Das liegt vielleicht daran, dass, nach nun schon fast 3 ½ Jahren in Tanzania, vieles nicht mehr so aufregend und damit berichtenswert erscheint. Vielleicht ist es aber einfach nur Faulheit .......

Jedenfalls habe ich heute einen freien Sonntag daheim, während Gabi mit ihren Studenten zwei Gottesdienste (um 8.00 Uhr und um 10.00 Uhr) in einer Nachbargemeinde hält.

Zeit für mich , zumindest im Telegrammstil, etwas zu bloggen:

Viele von Euch konnten wir ja im Juni/Juli, anlässlich Saras und Daniels Hochzeit, in Deutschland persönlich treffen. Es war ein rundum gelungenes, ,schönes Fest.

Zurück hier in Faraja begann der theoretische Unterricht für unsere 10 neuen Diakonenstudenten. Eine sehr engagierte und motivierte Truppe. Dabei ist es immer wieder spannend zu erleben wie sie sich mit theologischen Fragestellungen auseinandersetzen müssen. Themen und Fragen die in ihrer bisherigen religiösen Sozialisation noch kaum ein Rolle gespielt haben.

Ebenfalls im Juli hatten wir die Möglichkeit genutzt mal ins innere Tanzanias vorzustoßen (viele viele Stunden auf ungeteerten Pisten, durch kaum bewohnte Steppe). Anlass war ein Singwettbewerb von Massaichören.

Ein anderen „heissen Ritt im Geländewagen“ unternahmen wir mit Spohia und Tobi. Ziel war der Lake Natron. Brutgebiet 100 000er von Flamingos. Der Name des Sees, gelegen am Fusse des Heiligen Berges der Massai (Oldonyo Lengai) lässt es schon vermuten: Baden kann man da nicht.
Dafür konnten wir, unter Führung es dortigen Evangelisten, zu einem tollen Wasserfall wandern, ein bisschen Korsikafeeling kam auf, mit dem Unterschied, dass das Wasser angenehm warm war.

Im September begann die Maisernte auf unseren Feldern und wir sind froh und danken Gott, dass wir heuer, im Gegensatz zu 2009, eine gute Ernte einfahren konnten.
Apropos „einfahren“: Kurz vor Erntebeginn hatte unser Traktor einen größeren Motorschaden. Die Reparaturkosten beliefen sich auf fast 2500 Euro (das entspricht dem Gehalt des Traktorfahrers für 5 JAHRE!). Natürlich haben wir das Geld nicht irgendwo übrig gehabt, so dass wir verkauft haben was noch zu verkaufen war (hauptsächlich unsere Kaffeebestände).
Vor ein paar Tagen haben wir nun die Zusage von MEW aus Neuendettelsau bekommen, dass die Reparaturkosten übernommen werden.

Wir sind sehr froh über diese Hilfe, die uns wieder etwas Luft verschafft.

Es gibt viele Menschen, die möchten gerne mit ihrer Spende ein ganz konkretes Projekt unterstützen (Schulgeld für ein bestimmtes Kind, Kauf eines Rollstuhls, ....) Das ist gut zu verstehen und manchmal ist ja Misstrauen gegenüber sog. großen Organisationen auch verständlich. Die Unterstützung durch MEW für unseren Traktor aber zeigt auch, dass die Großen gebraucht werden. Ohne die vielen Menschen die etwa MEW mit kleinen Spenden unterstützen, ohne sofort ein konkretes Projekt damit zu verbinden, wäre die Hilfe für uns nicht möglich gewesen.

Gleiches gilt übrigens ganz konkret auch für „Sternstunden“ des BR und für „Ein Herz für Kinder“ der Bildzeitung. Durch Unterstützung dieser beiden konnten wir in der vergangen Woche in neues Fahrzeug (Ford Ranger) für unser Zentrum in Empfang nehmen.


Das führt mich jetzt direkt dazu, Euch allen, die ihr uns mit Geld aber auch mit guten Gedanken und Gebeten unterstützt, ganz herzlich zu danken. Vergelt's Gott!



Der zweite Deutschlandbesuch
in diesem Jahr, verlief dann anders als geplant. Ursprünglich war Gabi nach Rummelsberg gekommen um am Frauentag der Brüderschaft, zum Thema Tanzania, teilzunehmen und zu berichten.
Kurz davor, am Freitag, 24. Sept. verstarb Gabis Mutter, nach kurzer Krankheit, im Krankenhaus Altdorf. Ingeborg Lehrke wurde 86 Jahre alt. Es war gut, dass sich Gabi noch von ihr verabschieden konnte und es was auch gut, dass ich selbst, zumindest für ein paar Tage in Deutschland sein konnte. Inges Urne wird im November am Friedhof Ruhpolding, neben der ihres Mannes Walter, beigesetzt.

Zurück in unser Zentrum.

Am 10. Oktober, feierten wir den Schulabschluss unserer 7-Klässler. Diese Graduation wird übrigens gefeiert bevor die Ergebnisse der Abschlussprüfungen vorliegen. So können sich alle gleich freuen und erfahren die gleiche Aufmerksamkeit.
Es war ein großes Fest mit vielen Besuchern. Darunter auch allerhand Promis aus der Politik. Man könnte vermuten, deren Erscheinen könnte mit der Präsidenten- und Parlamentswahl zusammenhängen. Wie gesagt „könnte“....

Wahlsonntag ist übrigens heute und seit Wochen wird über nichts anderes mehr debattiert als über diese Wahlen. Die öffentliche Anteilnahme an den Wahlen unterscheidet sich wirklich deutlich vom Politikinteresse in Deutschland.
Es ist davon auszugehen, dass die Durchführung der Wahlen einigermaßen ordentlich und nach demokratischen Spielregeln ablaufen werden. Gewalttätige Ausschreitung, wie etwa in Kenia, sind nicht zu befürchten.

Auf den Wahlausgang darf man schon gespannt sein. Es ist wohl zu erwarten, dass die Regierungs- und Präsentenpartei (CCM), die seit der Unabhängigkeit 1961 an der Macht ist, wieder gewinnen wird. Die Frage ist eher wie viel die Oppositionsparteien aufholen können. In jedem Fall hört man viel Unzufriedenheit über die CCM. Wir sind gespannt.

So langsam komme ich zu Schluss. Es ist noch zu berichten, dass wir wieder drei Volontäre aus Deutschland bei uns haben, darüber freuen wir uns. Ebenso froh sind wir, dass wir am 1. Oktober eine tanzanische Ergotherapeutin einstellen konnten.
Zur Zeit sind unserer Diakonenstudenten, unter der Leitung unseres Schatzmeisters, Diakon Samson Mphuru, zu Gegenbesuch Bayern unterwegs, ebenso Diakon Elirehma Kaaya, der über sein Arbeit (Tagesstätten für Geistig Behinderte) berichtet. Vielleicht trefft ihr ja den Einen oder Anderen.

Ganz wichtig: Seit einiger Zeit haben wir eine bessere Internetverbindung, so das man problemlos (meistens) über SKYPE mit uns telefonieren kann: Hier die Adresse: gg.neidhardt


Ein Blick voraus noch:
In zwei Monaten ist Silvester und wir haben die Tage überlegt was wir machen wollen.
Wir planen nun den Jahreswechsel in den Usambara Bergen zu verbringen, wahrscheinlich in der Mambo View Lodge (www.mamboviewpoint.org), Anfahrt vielleicht durch den Mkomazi Nationalpark ( www.tanzaniaparks.com/mkomazi.html ) um dann nach Neujahr ein paar Tage bei unseren Freunden Sonja und Alex am indischen Ozean zu verbringen ( www.thebeachcrab.com) .

Ich schreibe das alles so ausführlich, weil wir dachten: Vielleicht möchte sich uns ja jemand von Euch anschließen. Das ist eine tolle Tour. Natürlich sind da die Flugkosten. Die Reise im Land und die Unterkunft ist aber eher günstig, da selbst organisiert.
Lust geweckt? Na dann: Karibu sana! Wir freuen uns.

Natürlich freuen wir uns auch über Besuch zu jeder anderen Zeit. Es ist wirklich leichter als man denkt und Kilimanjaro International Airport (wird von Deutschland aus täglich angeflogen von KLM und Ethopian Air, wöchentlich auch von Condor) ist von uns nur etwa 40 km entfernt.

Das soll es mal für heute gewesen sein.
Seid alle ganz herzlich gegrüßt. Bis bald?
Günter und Gabi

P.S. Natürlich leben wir auch weiterhin von Euerer Unterstützung. Hier noch mal die Kontoverbindung:
Mission EineWelt
Evang. Kreditgenossenschaft eG, BLZ 520 604 10
Kt. Nr. 10 11 111
Stichwort Faraja Diaconic Centre