Mittwoch, 26. Dezember 2012

Heri ya Krismasi na mwaka mpya 2013



Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2013
Liebe Freunde,
alles ist schon fürs Fest vorbereitet. Das Haus ist weihnachtlich geschmückt und der tanzanische Sommer hält uns nicht ab in weihnachtlich festliche Stimmung zu kommen.
Wie jedes Jahr haben wir uns ein wenig deutsche Weihnachtskultur ins Haus geholt. Freunde werden mit uns feiern und gemeinsam werden wir in diesem Jahr ganz traditionell eine Weihnachtsgans mit Blaukraut und Kartoffelklößen verspeisen.

Das Jahr 2012 geht zu Ende und wir möchten ein wenig Rückschau halten und euch daran teilhaben lassen, diesmal miot dem Schwerpunkt Diakonenausbildung.

Es viele Herausforderungen zu meistern:
Im Januar wurde ein neuer, wenn auch zahlenmäßig sehr kleiner Jahrgang aufgenommen. Von einer großen Bewerbergruppe haben nur 4 das Aufnahme Assesment bestanden. Es ist nicht einfach geeignete junge Männer zu finden, die sich berufen fühlen und dazu noch einen guten mittleren Schulabschluss vorweisen können. Viele suchen bei uns einfach nur eine günstige Gelegenheit zu einer guten Ausbildung zu  kommen. Das ist nicht genug.

Ein weiterer Jahrgang hat die umfangreiche Diakonen Prüfung erfolgreich abgelegt und anschließend das Praktikum in verschiedenen sozialen Einrichtungen in und außerhalb unserer Diözese. Hier haben alle Studenten eine hervorragende Leistung gezeigt und bewiesen, dass sie Diakone sind. In der vergangenen Woche konnten alle ihre Zeugnisse und Zertifikate bei einer kleinen Feier im Kreise der gesamten Diakonengemeinschaft in Empfang nehmen. Nun gehen sie in die zweite Phase ihrer Ausbildung in denen einige Zusatzqualifikationen erwerben werden und andere bereits in den Dienst gesandt werden.
 Einige werden im neu entstehenden Projekt eingesetzt, das wir in unserem  Dekanat aufbauen. Im Februar werden wir in unserer Nachbargemeinde Naibili die erste Tagesstätte für Kinder und Jugendliche mit geistiger und mehrfacher Behinderung eröffnen. Zwar sind immer noch nicht alle Kosten gedeckt, aber wir hoffen und beten, dass sich noch weitere Unterstützer finden. 

Schon gibt es Anfragen aus weiteren Gemeinden die sich für die von der Gesellschaft vergessenen behinderten Menschen engagieren wollen.

Für einen Diakonenstudenten gelang es mit Unterstützung von Mission eine Welt, Rummelsberg und den freiwillig sozialen Diensten ihm ein soziales Jahr im Wichernhaus Altdorf zu ermöglichen. Vielleicht haben ihn ja einige von euch schon kennenlernen können.
Viele Hochzeiten durften wir in diesem Jahr wieder feiern und wir danken Gott unserem Herrn, dass er  uns nur wenige Beerdigungen auferlegt hat.
Es gab viele Gelegenheiten in denen wir  einige Nachbarländer Tanzanias besuchen konnten. Uganda, Kenia und Ruanda sogar zweimal.

Am eindrücklichsten war vor allem mein (Gabi) 2. Besuch in Ruanda an dem ich mit 4 Diakonenstudenten am Taizee Jugendtreffen in Kigali teilnehmen durfte. Wir waren beeindruckt und sehr berührt mit welcher herzlichen Gastfreundschaft wir in ruandischen Familien willkommen geheißen wurden. Es war ein wunderbares Gefühl am Hauptveranstaltungsort gemeinsam mit über 8000 jungen Menschen zu singen und zu beten. Einen herzlichen Dank allen Taizee Brüdern und ehrenamtlichen Helfern für die gute Vorbereitung und Durchführung.
Ruanda stellte sich uns als ein besonderes Land dar. Nach dem schrecklichen Genozide 1995, haben die Menschen vor allem die vielen Jugendlichen noch schwer an der Aufarbeitung ihrer traumatischen Vergangenheit zu tragen. Die Regierung tut vieles um eine Nation in Einheit und Frieden zu bauen, doch es ist noch ein langer Weg das schwere Erbe zu verarbeiten und Hilfe von Traumaspezialisten ist an allen Ecken noch dringend nötig. Wir beten für unsere ruandischen Freunde, dass sie weiter in eine friedliche Zukunft voranschreiten.

Besonders gefreut hat uns in diesem Jahr 2012, dass es wieder wenigstens für zwei unserer Kinder möglich war uns zu besuchen und wir schöne gemeinsame Erlebnisse hatten. Zum Beispiel kleine Affen die alles daran setzten im Tarangire Nationalpark unsere Brotzeit zu stehlen und einen junger Elefantenbulle dem unser Fahrzeug wohl als unliebsamer Konkurrent erschien und wir uns schnellstens mit viel PS davon machten.
Nicht vergessen wollen wir die vielen Gäste aus Deutschland, die aus der Landeskirche, allen voran unser Landesbischof. Aus unserer Rummelsberger Gemeinschaft und der Bruder-und Schwesternschaft Johannes Falk;  private Gäste…...  „Wageni ni Baraka“ Gäste sind ein Segen ! und genauso empfinden wir es immer wieder, wenn wir Gäste bei uns empfangen dürfen.
So liegt nun schon fast ein ganzes Jahr mit vielen Ereignissen hinter uns. Schönes und nachdenklich stimmendes. Einen kleinen Einblick haben wir versucht euch zu geben.
Wir bitten herzlich darum uns und die Menschen hier mit in eure Gebete einzuschließen und sagen nochmals ganz herzlich Dank für alle eure Unterstützung sei es das Gebet oder auch finanziell.
Euch allen nochmals ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2013!
Eure Gabi und Günter Neidhardt


Donnerstag, 25. Oktober 2012

Maisha kawaida


Schon über 5 Jahre leben und arbeiten wir nun schon in Tansania. Unglaublich wie die Zeit rennt.  Das heißt ja auch, in 12 Monaten ist unser Vertrag hier zu Ende, und da haben wir das Gefühl, die Zeit rennt noch schneller. Ein sehr komisches Gefühl.  Gute Freunde, die nach 7 Jahren in Tansania vor 4 Monaten zurück nach Deutschland gingen, berichten, dass die Seele noch nicht nachgekommen sei. Nein, wir sind noch nicht in Abreisestimmung, trotzdem kommt immer wieder die Frage auf: „ Wie wird das sein, in Deutschland? Und was wird dann da sein?
Wir sind aber froh und dankbar, dass sich für unsere Nachfolge eine gute  Lösung abzeichnet. Mehr dazu irgendwann.
Lasst Euch also mal wieder ein bisschen hineinnehmen in das *das normale Leben hier im Faraja Diaconic Centre:

Im Zentrum:
Wir sind wirklich glücklich. Heuer hatten wir erstmals seit 4 Jahren wieder eine gute Maisernte. Wir wissen, dass es in anderen Gegenden Tansanias viel schlechter ausschaut und sind deshalb umso mehr dankbar. Es schafft uns etwas finanzielle  Luft.
Für die Zukunft setzen wir vermehrt auf Bewässerungssysteme. Dem Klima ist nicht mehr zu trauen und wir sind froh, dass wir finanzielle Unterstützung erwarten können.
Im September hat eine weitere Abschlussklasse (21) unserer Schule für körperbehinderte Kinder ihre Prüfungen geschrieben. Die Ergebnisse sind noch nicht da, aber wir werden wieder beweisen: Menschen mit Behinderung sind zu außergewöhnlichen Leistungen fähig.
Im Januar wird dann eine neue Vorschulklasse starten.
In den nächsten Tagen erwarten wir wieder eine Diakonengästegruppe aus Deutschland und darüber freuen wir uns sehr.
Mitte November wird Gabi mit  4 unserer Diakonen Studenten nach Kigali/Ruanda reisen können, um am Afrika-Taizee Treffen teilzunehmen. Sicher ein Highlight der Diakonenausbildung.
Unser Projekt: Tagestätte für Kinder mit einer geistigen Behinderung ist in der Zielgeraden. Im Januar geht es los.

Privates:
Zu berichten ist von meiner (Günter)  nicht so lustigen Erkrankung im Juni. Das klinische Bild ergab wohl Fleckfieber und ich war wirklich für fast 4 Wochen außer Gefecht.  Dank vieler Antibiotika ist aber inzwischen wieder alles ok.
Schauen wir also nach vorne. Jedes Ding hat bekanntlich seine Zeit (sagt die Bibel). Für uns heißt das schon, zu schauen was ist noch zu tun, abzuschließen. Wo sind noch offene „Baustellen“.  Schwerpunktmäßig geht es bei mir um landwirtschaftliche Projekte, bei Gabi liegt ein Schwerpunkt darin, dass der Lehrplan der Diakonenausbildung auch eine offizielle Anerkennung findet.
Wie gesagt: Die Zeit rennt.
Soviel mal für heute in einem kurzen blog . Den Spendenaufruf (ehrlich, wir brauchen Eure Unterstützung) gibt es dann demnächst.

Samstag, 19. Mai 2012

Das Irmgard Neukamm Gaestehaus

Mvua inanyesha




Ihr Lieben,
es ist wirklich höchste Zeit mal wieder ein Lebenzeichen via blog zu senden und Euch ein bisschen an unserer Arbeit teilhaben zu lassen.
Anfangen kann ich diesmal mit einer wirklich guten Nachricht. Wenn auch mit einiger Verspätung, hat die lang ersehnte Regenzeit begonnen(*es regnet). Wir schauen heuer also etwas optimistischer  in die Zukunft und rechnen erstmalig seit 2007 wieder mit einer akzeptablen bis guten Ernte. 

Diakone und Diakonenausbildung:
Im Januar begannen 4 neue Diakonenstudenten ihre Ausbildung. Bevor der im Juli  theoretische Unterricht  beginnt absolvieren die Neuen ein Praktikum hier in verscheidenen Bereichen des Zentrums (Internat, Farm, Laden, Werkstatt).  Obwohl wir 20 Bewerbungen hatten , konnten wir uns nur für die Aufnahme von 4 jungen Männern entscheiden. In den meisten Fällen haben wir wegen vollkommen unzureichenden Schulabschlüssen absagen müssen.
Seit einer Woche schreiben die Diakonenstudeten aus dem dritten Jahr ihre Abschlussprüfungen bevor es dann ins Praktikum geht.
Im Februar hatten wir ein großes Fest. In einem feierlichen (und natürlich langem) Gottesdienst wurden durch unseren Bischof vier neue Diakonen ordiniert.  Die Brüderschaft umfasst damit 24 ordinierte Diakone und 18 Studenten.

Reisen
Anfang März hatten wir die Möglichkeit für eine Woche nach Uganda zu reisen. Wir besuchten die Nilquellen am Viktoriasee mit einer beeindruckenden Landschaft. In Kampala haben wir ein bisschen Großstadtleben geschnuppert.
Halb dienstlich halb privat waren wir über die Ostertage dann noch in Ruanda. Ein wirklich wunderschönes Land, grün, sauber, nahezu frei von Korruption. Wir besuchten zunächst Joram,  einen unserer Studenten, der in Kigali, der Haupstadt Ruandas, Medizintechnik studiert, bevor wir uns ein paar Tage am Kivusee gönnten. Man kommt sich dort vor wie an einem See in den Alpen.
Zu Ruanda gehört aber auch der Völkermord (1994) am Volk der Tutsi. In 100 Tagen wurden nahezu 1 Million Menschen ermordet. Lehrer töteten ihre Schüler, Pfarrer ihre Gemeindeglieder, Nachbarn und selbst eigene Familienmitglieder wurden nicht verschont. Ein unfassbares Massaker. In Kigali, konnten wir das Genozid Memorial Centre besuchen. Eine würdevolle Gedenk- und Mahnstätte über ein Geschehen, das uns heute noch tief betroffen macht.

Gäste:
Wir freuen uns immer über Besucher  und bisher hatten wir schon allerhand Gäste. Über Weihnachten und Neujahr waren Thea und Lucian zu Gast. Es folgten im Februar Sophia und Tobi. Sara und Katrin werden ab Ende Mai bei uns sein. Unser Landesbishof Heinrich Bedfort-Strohm war schon da und die Bayreuther Regionalbischöfin, Frau Greiner, wird demnächst vorbei schauen.
 Bis vor ein paar Tagen waren die DiakonenpaareNeuf und Kohler  hier.  Wir haben diese 14-tägige Studienreise für Rummelsberger  organisiert und hatten ein abwechslungsreiches  Programm zusammengestellt.  Im Oktober / November bieten wir diese Reise noch einmal an. Interessierte können sich jetzt schon melden.
Unser Irmgard Neukamm  Gästehaus  (Bild)  haben wir grundlegend renoviert. Herzlich willkommen.

Projekte:
Zur Diakonenausbildung gehört, dass alle Studenten im zweiten theoretischen Ausbildungsjahr an einem Tag pro Woche umliegende Gemeinden besuchen um praktische diakonische Arbeit  zu leisten (und zu lernen) . Menschen die Hilfe brauchen, Alte, Kranke, Behinderte,….. werden besucht, Unterstützung wird organisiert. Die Not ist oft unvorstellbar groß. Da gibt es alte Menschen die im Gebüsch übernachten, Behinderte die in Latrinen hausen müssen, Menschen die nur zwei oder drei Mahlzeiten pro Woche haben. Unsere Studenten leisten da großartiges.
Leider ist diese Projektzeit jetzt vorbei, da die Studenten ja ins Praktikum gehen und die 4 neuen noch nicht so weit sind. Da aber noch ganz dringende bei den Menschen zu tun ist, haben wir uns entschlossen diese Arbeit von uns aus weiter zu betreiben. Vorrangig wird sich Gabi dieser Aufgabe annehmen. (Dazu gehört auch das Projekt Schule Für Menschen mit geistiger Behinderung).
Für diese Dorfarbeit erbitten wir diesmal Eure Unterstützung. Um ein bisschen einen Eindruck von den „Fällen“ zu bekommen, hier zwei kurze Beispiele:

Evalina:  Eine junge Frau, etwa 30 Jahrealt. Evalina, schwer körper- und geistig behindert,  lag Zeit ihres Lebens nur im Bett, in einer einfachen Hütte.  Mit Hilfe unserer Ergotherapeutin, hat Evalina inzwischen sitzen gelernt. Jetzt braucht sie einen Rollstuhl. Kosten: ca 250 Euro.
Joni: Ein ca. 15jähriger Junge schwer geistig und körperlich behindert, seine leiblichen Eltern sind verschwunden und haben Joni allein zurück gelassen. Eine Frau aus der Nachbarschaft, die selber kaum über die Runden kommt, kümmert sich nun um Joni. Joni braucht dringend eine Fussoperation, dann könnte er mit einem Rollator laufen.  Kosten dafür: ca. 150 Euro

Zwei kurze Beispiele nur, auf Anhieb könnten wir noch 20 kurze Fallgeschichten schreiben.
Wir legen Euch diese Arbeit sehr ans Herz und bitten um Hilfe. Die Kontonummer ist wie immer:
Mission EineWelt, Evang. Kreditgenossenschaft, BLZ 52060410, Konto Nr.: 10 11 111, Verwendungszweck: FarajaDiaconicCentre.

Vielen vielen Dank.