Sonntag, 22. November 2009

Haya Safari

Heute ist Sonntag, der letzte Sonntag im Kirchenjahr übrigens, und seit langem einmal wieder ein Sonntag ohne irgendwelche Verpflichtungen. Gelegenheit also, mal wieder ein paar Zeilen zu bloggen.

Eine Reise in den Süden.....

Zu berichten ist von unserer Oktoberreise. Anfang Oktober trafen wir uns mit allen afrikanischen unseren Mission EineWelt Kollegen zu unserer Jahreskonferenz in Dar Es Salam. Wir hatten eine schöne Woche, als Referent zum Thema „Spiritualität“ und „Führungsstile“ war Dr.Röhlin eingeladen, der, wie ich fand, seine Sache wirklich gut gemacht hat.

Da wir seit langem im Wort sind, die kleine Diakonengemeinschaft in Tandala, Südtanzania zu besuchen, sind wir diesmal zwei Tagesreisen weiter in den Süden gefahren. Zwei der Diakone aus der Südzentraldiözese wurden in Neinstedt (damals noch DDR) ausgebildet, die anderen 4 Diakone waren Gaststudenten in Faraja.
Es war eine schöne Begegnung, vereinbart haben wir ein tanzanischen Diakonentreffen im nächsten Jahr.

Drei Urlaubstage haben wir uns auch gegönnt, die haben wir am Malawi-See verbracht (in Tanzania heisst der See übrigens Lake Nyasa). Der See ist mit 500 km Länge und 50 km Breite der drittgrößte See Afrikas und es ist schon toll mal in Süsswasser baden zu können, leider einaml auch unfreiwillig. Wir ließen uns von einem Einbaum zu einem Töpferdorf über den See rudern. Leider hat uns eine dumme Welle quer erwischt und wir lagen im Wasser. Passiert ist uns weiter nichts, lediglich ein Kameraobjectiv muss wohl ersetzt werden.

Landschaftlich ist Tanzanias Süden wirklich toll. Beieindruckende Berglandschaften die machmal an die Alpen erinnern, Teeplantagen, und immer immer atemberaubende Ausblicke. Sehr auffällig ist aber das deutliche tanzanische Nord /Süd Gefälle. Im Vergleich zum touristisch mehr erschlossenem Norden, bleibt der Süden weit zurück. Wenig Teerstraßen, überhaupt wenig Infrastruktur, kaum Industrie, große Armut.


Hilfe für Menschen mit geistiger Behinderung
Auf unserer Rückfahrt trafen wir uns in Morogoro (jaja, die Stadt mit der Sprachschule) mit 3 unserer Diakone um einige Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung (die US-Amerikaner sagen übrigens „mental challencend people“ was mir ganz gut gefällt) anzuschauen.
Eben in Morogoro, in Dar Es Salam und in den Usambarabergen. Viel mehr Einrichtunen für Menschen mit geistiger Behinderung gibt es in ganz Tanzania übrigens nicht.

Grund genug für uns, als diakonische Einrichtung, hier ein neues Arbeitsfeld zu sehen. Wir haben die Vision ein weiteres Zentrum für eben diese Menschen aufzubauen. Erste Konzepte sind entwickelt, die Regierung hat signalisiert uns Land, ganz in der Nähe, zur Verfügung zu stellen, und wir hoffen in 2010 mit einem Pilotproject starten zu können.

Das alles kostet natürlich Geld. Es mag ja etwas vermessen klingen: Aber 100.000 Euro wären schon gut.
Deshalb hier jetzt der Spendenaufruf und die große Bitte an Euch alle: Unterstützt dieses Project, natürlich auch mit kleinen Beträgen, und macht uns damit Mut weitermachen zu können und zu wollen.
Die Kontonummer ist immer noch die selbe: Mission Eine Welt, Stichwort Faraja, Kt. Nr. 10 11 111
EKK Kassel, BLZ: 52060410. DANKE.

In Stichworten:

Die Diakonenstudenten haben ihre theoretischen Prüfungen geschrieben (und bestanden) und befinden sich jetzt alle bis April im Praktikum. Im Januar möchten wir mit einer neuen Klasse starten. Im Moment läift das Bewerbungsverfahren.

Wir freuen uns, dass wir unsere Hirse-, Bohnen- und Maisernte gut einbringen konnten und damit, trotz der großen Dürreprobleme in unserer Region, wohl im kommenden Jahr einigermassen über die Runden kommen werden.
Im Zusammenhang mit der Trockenheit steht übrigens auch ein anderes Problem. Da die tanzanischen Stauseen leer sind kann auch nur noch wenig Strom produziert werden. Die Folge: Tägliche z.T. lange Stromabschaltungen. In den letzten Tagen hat es Gott sei Dank immer wieder teilweise heftig geregnet, so dass wieder etwas mehr Hoffnung aufkommt.

Die körperbehinderten Kinder in unserem Zentrum befinden sich im Schuljahresendspurt. Am 4. Dezember ist der letzte Schultag vor den großen Ferien. Dann wird es hier sehr ruhig sein. Eben die „staade Adventszeit“ Wir freuen uns drauf.

Für heute soll es das mal gewesen sein.
Wir wünschen Euch eine besinnliche Adventszeit und wenn es denn tatsächlich klappen sollte mit der Besinnung: Denkt hie und da mal an die Menschen hier.