Dienstag, 31. Mai 2011

Tarifa mbalimbali

Allerhand Infos

Hallo liebe LeserInnen,
zwei wichtige Informationen will ich doch schnell bloggen:
1. Die Daten unseres Deutschlandaufenthalts 2011 sind: 27.07. -25.10.
2. Seit einigen Tagen gibt es das Faraja Diaconic Centre mit eigener homepage (zunaechst nur in Deutsch und mit ein paar Tippfehlern).
Klickst Du: www.faraja-diaconic-centre.org.

Sonntag, 22. Mai 2011

Naendela vizuri

„Habari yako?“ - „Naendelea vizuri!“

Liebe Freunde, die Überschrift ist ein typischer Gesprächsbeginn unter Menschen die einander bekannt sind. „Wie geht es dir?“ „Mir geht es gut“ oder besser „Ich entwickle mich gut!“
Es ist niemals die Frage, ob dies der Wahrheit entspricht oder nicht. Zuerst einmal antwortet der Gesprächspartner eigentlich immer, dass es ihm oder ihr gut geht.

Also so auch ich, Gabi, obwohl ich seit zwei Wochen alle Dinge die privat und arbeitsmäßig zu tun sind nur auf Sparflamme erledigen kann. Ein dummer kleiner Ausrutscher bescherte mir den Bruch des rechten äusseren Mittelfussknochens und somit einen Gipsfuß mit dem ich nun etwa 4 Wochen zurecht kommen muss. So fährt Günter mich nun jeden Morgen zum Office, damit ich wenigstens einige dringende Arbeiten verrichten kann, ehe es wieder gegen 11.00 Uhr zurückgeht und ich meinen Fuss ausruhen muss. Das Laufen bzw. hüpfen mit einem Fuss und Achselgehhilfen ist anstrengend und das Gelände hier erlaubt mir nicht mich selbstständig fort zu bewegen. Die Gefahr ist zu groß auszurutschen und hinzufallen. Günter und die Mitarbeitenden kümmern sich rührend um mich. Jeden Tag besucht mich jemand anderes. Das ist für mich ein Lehrstück einmal Ruhe zu geben und anzunehmen was mir Gutes entgegen gebracht wird.

Von den neuen Entwicklungen hier im Zentrum berichtete Günter ja schon im letzten Blog. Wir sind, da die Schule nun in Eigenverantwortung läuft, um einiges entlastet, was unseren Arbeitsaufwand betrifft. Allerdings behalten wir weiterhin das persönliche Wohl der Kinder im Auge.
Wie schon erwähnt, wollen wir uns nun verstärkt für die Förderung geistig behinderter Kinder und ihrer Eltern einsetzen. Unser Ziel ist es mit Unterstützung und Förderung von verschiedenen Partnern (Dekanat, Diozöse,Distrikt, Spenden aus dem In- und Ausland) zunächst hier in unserem Dekanat Siha, eine Tagestätte für Geistig Behinderte als Pilotprojekt zu beginnen.
Als Beispiel dient die hervorragende Projektarbeit der BCC (Basic Community Care) Centre, die unser Diakon Elirehema Kaaya seit 2007 in Moshi aufgebaut hat.

In der tanzanischen Gesellschaft leben etwa 5% oder mehr Menschen mit geistiger Behinderung.Für sie gibt es so gut wie keine Hilfe und Unterstützung. Im Gegenteil, nach wie vor wird die Geburt eines behinderten Kindes in vielen Fällen als Stigma oder Strafe Gottes betrachtet. Viele Kinder werden versteckt, leben gefesselt und eingeschlossen unter lebensunwürdigen Zuständen. Häufig werden sie unzureichend ernährt, denn ein unnützer Esser mindert das Wohl der Gesunden ist eine landläufige Meinung. Hier sehen wir einen wesentlichen Auftrag diakonischer Arbeit aufklärend und fördernd zu Wirken.

Wir wollen mit der Möglichkeit Kinder und Jugendliche in Tagespflege zu geben, die Mütter entlasten. Sie tragen die Hauptlast der Pflege ihres behinderten Kindes und leben oft alleinerziehend, weil sich der Vater davon gemacht hat. Seminare für die Mütter bzw. Eltern sollen sie stärken ihr Kind als Geschenk Gottes anzunehmen und beitragen Lebensperspektiven zu entwickeln. Besuchsdienstarbeit in den Dörfern soll weitere Familien mit behinderten Kindern aufspüren und den schon bekannten Familien Unterstützung in der Pflege und Erziehung zuhause geben. In der Tagesstätte sollen die Kinder Pflege, Therapie, lebenspraktische Förderung und Unterricht bekommen. Ausserdem sollen Frauen zu Rehabiltationworker ausgebildet werden. Bisher waren das in Moshi häufig selbst betroffene Mütter.

Dies war nur ein kurzer Abriss, was wir uns für die nächste Zeit vorgenommen haben. Wir hoffen auf Gottes Beistand und viele Unterstützer und Unterstützerinnen im In- und Ausland das Wohl der schwächsten Glieder in unserer Weltgesellschaft zu verbessern.

„Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Math. 25,40b