Sonntag, 31. Oktober 2010

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Hatujaandiki tangu muda ndefu.....

*"Lange nichts geschrieben"

Hallo liebe LeserInnen
Heute ist Sonntag, der 31. Oktober und es ist tatsächlich so, dass wir lange Zeit nichts in unseren Blog geschrieben haben. Das liegt vielleicht daran, dass, nach nun schon fast 3 ½ Jahren in Tanzania, vieles nicht mehr so aufregend und damit berichtenswert erscheint. Vielleicht ist es aber einfach nur Faulheit .......

Jedenfalls habe ich heute einen freien Sonntag daheim, während Gabi mit ihren Studenten zwei Gottesdienste (um 8.00 Uhr und um 10.00 Uhr) in einer Nachbargemeinde hält.

Zeit für mich , zumindest im Telegrammstil, etwas zu bloggen:

Viele von Euch konnten wir ja im Juni/Juli, anlässlich Saras und Daniels Hochzeit, in Deutschland persönlich treffen. Es war ein rundum gelungenes, ,schönes Fest.

Zurück hier in Faraja begann der theoretische Unterricht für unsere 10 neuen Diakonenstudenten. Eine sehr engagierte und motivierte Truppe. Dabei ist es immer wieder spannend zu erleben wie sie sich mit theologischen Fragestellungen auseinandersetzen müssen. Themen und Fragen die in ihrer bisherigen religiösen Sozialisation noch kaum ein Rolle gespielt haben.

Ebenfalls im Juli hatten wir die Möglichkeit genutzt mal ins innere Tanzanias vorzustoßen (viele viele Stunden auf ungeteerten Pisten, durch kaum bewohnte Steppe). Anlass war ein Singwettbewerb von Massaichören.

Ein anderen „heissen Ritt im Geländewagen“ unternahmen wir mit Spohia und Tobi. Ziel war der Lake Natron. Brutgebiet 100 000er von Flamingos. Der Name des Sees, gelegen am Fusse des Heiligen Berges der Massai (Oldonyo Lengai) lässt es schon vermuten: Baden kann man da nicht.
Dafür konnten wir, unter Führung es dortigen Evangelisten, zu einem tollen Wasserfall wandern, ein bisschen Korsikafeeling kam auf, mit dem Unterschied, dass das Wasser angenehm warm war.

Im September begann die Maisernte auf unseren Feldern und wir sind froh und danken Gott, dass wir heuer, im Gegensatz zu 2009, eine gute Ernte einfahren konnten.
Apropos „einfahren“: Kurz vor Erntebeginn hatte unser Traktor einen größeren Motorschaden. Die Reparaturkosten beliefen sich auf fast 2500 Euro (das entspricht dem Gehalt des Traktorfahrers für 5 JAHRE!). Natürlich haben wir das Geld nicht irgendwo übrig gehabt, so dass wir verkauft haben was noch zu verkaufen war (hauptsächlich unsere Kaffeebestände).
Vor ein paar Tagen haben wir nun die Zusage von MEW aus Neuendettelsau bekommen, dass die Reparaturkosten übernommen werden.

Wir sind sehr froh über diese Hilfe, die uns wieder etwas Luft verschafft.

Es gibt viele Menschen, die möchten gerne mit ihrer Spende ein ganz konkretes Projekt unterstützen (Schulgeld für ein bestimmtes Kind, Kauf eines Rollstuhls, ....) Das ist gut zu verstehen und manchmal ist ja Misstrauen gegenüber sog. großen Organisationen auch verständlich. Die Unterstützung durch MEW für unseren Traktor aber zeigt auch, dass die Großen gebraucht werden. Ohne die vielen Menschen die etwa MEW mit kleinen Spenden unterstützen, ohne sofort ein konkretes Projekt damit zu verbinden, wäre die Hilfe für uns nicht möglich gewesen.

Gleiches gilt übrigens ganz konkret auch für „Sternstunden“ des BR und für „Ein Herz für Kinder“ der Bildzeitung. Durch Unterstützung dieser beiden konnten wir in der vergangen Woche in neues Fahrzeug (Ford Ranger) für unser Zentrum in Empfang nehmen.


Das führt mich jetzt direkt dazu, Euch allen, die ihr uns mit Geld aber auch mit guten Gedanken und Gebeten unterstützt, ganz herzlich zu danken. Vergelt's Gott!



Der zweite Deutschlandbesuch
in diesem Jahr, verlief dann anders als geplant. Ursprünglich war Gabi nach Rummelsberg gekommen um am Frauentag der Brüderschaft, zum Thema Tanzania, teilzunehmen und zu berichten.
Kurz davor, am Freitag, 24. Sept. verstarb Gabis Mutter, nach kurzer Krankheit, im Krankenhaus Altdorf. Ingeborg Lehrke wurde 86 Jahre alt. Es war gut, dass sich Gabi noch von ihr verabschieden konnte und es was auch gut, dass ich selbst, zumindest für ein paar Tage in Deutschland sein konnte. Inges Urne wird im November am Friedhof Ruhpolding, neben der ihres Mannes Walter, beigesetzt.

Zurück in unser Zentrum.

Am 10. Oktober, feierten wir den Schulabschluss unserer 7-Klässler. Diese Graduation wird übrigens gefeiert bevor die Ergebnisse der Abschlussprüfungen vorliegen. So können sich alle gleich freuen und erfahren die gleiche Aufmerksamkeit.
Es war ein großes Fest mit vielen Besuchern. Darunter auch allerhand Promis aus der Politik. Man könnte vermuten, deren Erscheinen könnte mit der Präsidenten- und Parlamentswahl zusammenhängen. Wie gesagt „könnte“....

Wahlsonntag ist übrigens heute und seit Wochen wird über nichts anderes mehr debattiert als über diese Wahlen. Die öffentliche Anteilnahme an den Wahlen unterscheidet sich wirklich deutlich vom Politikinteresse in Deutschland.
Es ist davon auszugehen, dass die Durchführung der Wahlen einigermaßen ordentlich und nach demokratischen Spielregeln ablaufen werden. Gewalttätige Ausschreitung, wie etwa in Kenia, sind nicht zu befürchten.

Auf den Wahlausgang darf man schon gespannt sein. Es ist wohl zu erwarten, dass die Regierungs- und Präsentenpartei (CCM), die seit der Unabhängigkeit 1961 an der Macht ist, wieder gewinnen wird. Die Frage ist eher wie viel die Oppositionsparteien aufholen können. In jedem Fall hört man viel Unzufriedenheit über die CCM. Wir sind gespannt.

So langsam komme ich zu Schluss. Es ist noch zu berichten, dass wir wieder drei Volontäre aus Deutschland bei uns haben, darüber freuen wir uns. Ebenso froh sind wir, dass wir am 1. Oktober eine tanzanische Ergotherapeutin einstellen konnten.
Zur Zeit sind unserer Diakonenstudenten, unter der Leitung unseres Schatzmeisters, Diakon Samson Mphuru, zu Gegenbesuch Bayern unterwegs, ebenso Diakon Elirehma Kaaya, der über sein Arbeit (Tagesstätten für Geistig Behinderte) berichtet. Vielleicht trefft ihr ja den Einen oder Anderen.

Ganz wichtig: Seit einiger Zeit haben wir eine bessere Internetverbindung, so das man problemlos (meistens) über SKYPE mit uns telefonieren kann: Hier die Adresse: gg.neidhardt


Ein Blick voraus noch:
In zwei Monaten ist Silvester und wir haben die Tage überlegt was wir machen wollen.
Wir planen nun den Jahreswechsel in den Usambara Bergen zu verbringen, wahrscheinlich in der Mambo View Lodge (www.mamboviewpoint.org), Anfahrt vielleicht durch den Mkomazi Nationalpark ( www.tanzaniaparks.com/mkomazi.html ) um dann nach Neujahr ein paar Tage bei unseren Freunden Sonja und Alex am indischen Ozean zu verbringen ( www.thebeachcrab.com) .

Ich schreibe das alles so ausführlich, weil wir dachten: Vielleicht möchte sich uns ja jemand von Euch anschließen. Das ist eine tolle Tour. Natürlich sind da die Flugkosten. Die Reise im Land und die Unterkunft ist aber eher günstig, da selbst organisiert.
Lust geweckt? Na dann: Karibu sana! Wir freuen uns.

Natürlich freuen wir uns auch über Besuch zu jeder anderen Zeit. Es ist wirklich leichter als man denkt und Kilimanjaro International Airport (wird von Deutschland aus täglich angeflogen von KLM und Ethopian Air, wöchentlich auch von Condor) ist von uns nur etwa 40 km entfernt.

Das soll es mal für heute gewesen sein.
Seid alle ganz herzlich gegrüßt. Bis bald?
Günter und Gabi

P.S. Natürlich leben wir auch weiterhin von Euerer Unterstützung. Hier noch mal die Kontoverbindung:
Mission EineWelt
Evang. Kreditgenossenschaft eG, BLZ 520 604 10
Kt. Nr. 10 11 111
Stichwort Faraja Diaconic Centre

Freitag, 30. April 2010

saa inakimbia





*Die Zeit rennt - höchste Zeit also, mal wieder ein Lebenszeichen aus Tanzania zu blogen.

Alle reden über das Wetter – wir auch
Vor ein paar Tagen fanden wir in unserm Postfach das Rummelsberger Brüderschaftsblat, Ausgabe Herbst 2009 (manchmal dauert der Postversand halt ein wenig länger). In der Rubrik „Auf ein Wort“ findet sich mein Beitrag zu Erntedank 2009. Darin berichte ich von der großen Trockenheit und den enormen Ernteausfällen hier bei uns.
Wenn ich heute, also Ende April 2010 raus schaue, bietet sich ein komplett anderes Bild: Die so notwendige Regenzeit hat pünktlich eingesetzt, alles ist grün, die Pflanzen auf den Feldern reifen. Wir sind alle sehr froh darüber. Dass die viele Feuchtigkeit auch viele Krankheiten zeitigt (allen voran Malaria) ist leider auch eine Tatsache.

Ohne Moos nix los

Nein, das ist (noch nicht gleich) der Spendaufruf.
Wir möchten Euch auf diesem Weg ganz herzlich für all die Unterstützung unserer Arbeit mit kleinen und größeren Spenden bedanken. Es sind wirklich immer wieder kleine Wunder, wenn wir in schwierigen Situationen plötzlich eine neue Spendenmitteilung aus Neuendettelsau erhalten. Danke, danke, danke, ich glaube es ist kaum zu ermessen wie sehr irh uns helft.
Leider musste Mission EineWelt, aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen, die Mitteilung der Spendernamen seit 2010 einstellen. Wir kriegen also nur noch eine Aufstellung über die Beträge und einen Nummerncode. Das ist sehr hinderlich für uns, da wir uns nun nicht mehr persönlich bedanken können. Wir hoffen auf eine Revision.
Spenden für kleinere Projekte sammeln wir seit neuesten auch über die Internetplattform www.betterplace.org (dazu demnächst mehr)

Wir aber auch weiter um Hilfe und Unterstützung unter der bekannten Kontoverbindung:
Mission EineWelt, Kennwort Faraja Diaconic Centre
Evang. Kreditgenossenschaft Kassel eG, BLZ
Kt. Nr.

Herzlichen Dank!


Diakonenausbildung

Kurz vor Ostern konnten wir den Diakonenstudenten die die 3-jährige Grundausbildung abgeschlossen haben, ihre Zeugnisse überreichen, alle haben bestanden.Grund für ein kleines Fest mit einem Spanferkel. Es war schon ein bisschen ein besonderes Ereignis, weil es ja unser (und viel mehr Gabi's) erster Jahrgang war, der jetzt Faraja zu weiteren Ausbildungen .... verlassen hat.
Ein junger Mann hat sich entschieden nicht mehr weiter zu machen und unsere Gemeinschaft verlassen. Das ist zwar ein bisschen traurig, aber wohl auch ein Zeichen von Normalität.

Die Gruppe der neuen Studenten ist inzwischen auf 10 angewachsen und alle sind sehr engagiert bei der Arbeit. Eine tolle neue Gruppe!

Inzwischen haben wir damit 20 eingesegnete Diakone und ebenfalls 20 Diakonenstudenten. Ich verspreche mal, im nächsten blog über Diakone und ihre Arbeit zu berichten.


Massai

Wir haben ja schon immer mal wieder von unseren Touren zu diversen Massifesten berichtet, Immer ein farbenfrohes Spektakel und auch immer wieder interessant so beobachten, wie die (luth) Kirche versucht, traditionelle Formen mit kirchlichen Riten zu koppeln. Ist kein dummer Ansatz.

Am letzten Wochenende waren wir wieder, zusammen mit unserem Masaigemeindepfarrer Joshua Laizer unterwegs, zu einer Jugendweihe / Kriegeraufnahme / Konfirmation.... Feier eingeladen. Was jetzt kommt ist a)anektotisch und schildert b) das heldenhafte Durchhaltevermögen zweier deutscher Diakone/in die auf Missionsticket reisen:

Wir kamen schon am Vorabend an, übernachteten und waren darauf eingestellt den Sonntagsgottesdienst (mit)zu gestalten. OK.

Sonntag morgen, nach etwas Tee sollten wir „die Umgebung anschauen“. Das hieß wir liefen so 10 Minuten bis zur Mitte der Siedlung, dort waren im großen zentralen Kuhpferch etwa 200 Jugendliche und ebenso viele Erwachsene versammelt. In der Mitte bereits seit einiger Zeit predigend: Evangelist Jesaja (so um die 60 Jahre), extra aus Kenya eingeladen. Evangelist Jesaja predigte nun noch etwa 1 ½ Stunden so bis gegen 10.30 weiter. Leider in Kimassai, also der Massaisprache die wir nun nicht verstehen (Pfr. Laizer hat zwar versucht ein bisschen zu übersetzten, aber das war nicht einfach).

Naja gut, irgendwann war die Ansprache auch vorbei und wir durften unseren, immerhin, Sitzplatz, in der prallen Sonne wieder verlassen. Wir wurden, zusammen mit allen anderen Erwachsenen Männern zu einem etwas schattigerem Platz gebracht, bekamen Stühle und dachten schon an eine Tasse Tee. Was kam war aber nicht Tee sondern Evangelist Jesaja, der 1 ½ Stunden weiter predigte (wir können nicht Kimassai, aber den spärlichen Übersetzungen zur Folge hat er halt noch mal das Gleiche gesagt, unterstützt von zwei Assistenten, die aber in der Regel schliefen.)

Ok, auch das ging vorbei und wir begaben uns zu unter einen anderen Baum um aufs Essen zu warten. Grob geschätzt nach 1 ½ Stunden bekam dann unserer Gruppe bestehend aus 2 Pfarrern und 4 Evangelisten und uns, eine Limo, und etwa 30 Minuten später ein Stück gebratenes Kuhfleisch (Gästestück), das wir geschwisterlich teilten.


Weiter ging es nun zum eigentlichen Höhepunkt, der Segnung der Jugendlichen, in die Kirche. OK dazwischen haben wir noch in einer Kneipe bei einem tanzanischen Österreicher (aus Innsbruck) eine Cola getrunken.

In der Kirche dann angekommen, predigte wer wohl? Seit einer Stunde und noch etwa weitere 1 ½ Stunden? Richtig und in Kimassai: Evangelist Jesaja. Den Segen gab es dann auch noch, hat aber ein bisschen gedauert (so einen Stunde), weil das alles von Evangelist Jesaja organisiert wurde.

Seine Schluss?ansprache haben wir aber dann doch geschwänzt, lieber noch eine Limo beim Innsbrucker getrunken und „Gott sei Dank“ im Pfarrershaus noch einen Teller Reis bekommen, irgend wann in der Nacht waren wir auch wieder daheim.


Vorschau:

Ein weiterer Massaieinsatz ist noch nicht terminiert, so koennen wir entspannt nach vorne blicken:

Morgen, 1.Mai, ist der Gemeindetag der deutschen Gemeinde.
Vom 13. bis 16. Mai organisieren wir ein gesamt tanzanischen Diakonentreffen. Es wird sicher schön mit den Brüdern aus dem Süden und einigen aus der Victoriaseegegend zusammenzutreffen.

Und dann geht der Blick ja schon nach Deutschland. Wir werden am 12.06. um 16.30 in Frankfurt landen und am 08.07. wieder abreisen und hoffen viele von Euch persönlich zu sehen.

Herzlichst Günter und Gabi

Montag, 22. Februar 2010

Shida kidogo - Naomba msaada

Hallo, wo immer Ihr auch seid.

Die Zeit rennt und ich bin euch noch schuldig ein bisschen mehr ueber die so notwendige Unterstützung der Diakonenausbildung zu berichten.

Zuerst aber aktuell:
Leider ist schon wieder über Todesfälle zu berichten. Vergangenen Mittwoch haben wir ein Stück Land, neben dem Brüderhaus als Faraja Friedhof geweiht und den 2-jährigen Sohn Ebenezer unseres Diakons Richard Mbaga und seiner Frau Heavenlight hier beerdigt. Ebenezer wurde zwei Jahre alt. Er starb an Malaria. (Etwa 1% aller Kleinkinder haben der Malaria nicht genug entgegen zu setzen)
Morgen nun die nächste Beerdigung. Nach langer schwerer Krankheit verstarb unser Dekan, Mchungaji Maimu.

Nun aber Konkretionen zur Diakonenausbildung.

Vor zwei Wochen hat ein neuer Ausbildungsjahrgang begonnen.
Aktuell haben jetzt 10 junge Maenner den ersten Ausbildungsabschnitt begonnen. Das bedeutet, dass sie fuer 6 Monate hier im Zentrum mitarbeiten (Landwirtschaft, Internat, Kueche,.....), ergaenzt durch regelmäßige Bibelarbeiten, Gruppengespräche sowie Englisch und Musikunterricht. Im Juli wird dann der theoretische Vollzeitunterricht beginnen.

Hier jetzt unsere konkreten Bitten um Hilfen. Auch wenn wir sogenannten Patentschaften eher skeptisch gegenüber stehen möchte ich diesmal doch auch namentlich deutlich machen um was es geht.
Die folgenden Studenten schließen die Grundausbildung mit einem Praktikum ab, bzw haben schon abgeschlossen.


Eliatosha,

hat sein Praktikum in der psychiatrischen Klinik Lutindi mit einer tollen Beurteilung abgeschlossen. Eliatosha gehoert zu den Studeten die man jederzeit um Hilfe fragen kann und meist hat Eliotosha schon angepackt bevor man ihn bitten kann.

Leider hat Eliatosha keinen Secondary School Abschluss (ähnlich Mittlerer Reife) so dass er erst mal wieder die Schulbank druecken muss. Wir haben einen Schulplatz in der Monduli Secondary School fuer ihn gefunden.

Kosten fuer Schulgebuehr, Unterkunft Verpflegung, Material ... ca. 700 Euro pro Jahr.

Christian und Patrik,

deren diakonisches Herz fuer die Aermsten schlaegt. Beide haben Praktikas in sog. Outreachprojects gemacht. Dabei wird mit Fachleuten in entlegene Doerfer gefahren um vor Ort Hilfe zu leisten bzw. Hilfen zu vermitteln. Haeufig geht es dabei um Menschen mit Behinderungen, HIV, oder katastrophalen Familienverhältnissen. Fuer Chistian und fuer Patrik steht fest: Wir muessen lernen noch professioneller helfen koennen
Daher wollen und sollen beide ein Studium der Sozialarbeit aufnehmen. Zunaechst museen sie aber Ihren Secondary School Abschluss wiederholen. Da sie ja bereits die Diakonengrundausbildung abgeschlossen haben, haben die Chance (unter der Bedingung der Mitarbeit) an einer der besten kirchlichen Schulen Tanzanias (Agabe Lutheran Junior Seminary) zu einem sehr guenstigen Preis fuer ein weiteres Jahr zu lernen und Ihren Abschluss zu wiederholen,

Die Kosten fuer Christian und Patrik betragen in diesem Jahr jeweils ca 700 Euro. Das folgende Studium wird wird wohl mit mehr als dem doppelten Betrag zu Buche schlagen.

Joram
hat vor der Diakonenausbildung bereits Elektriker gelernt und absolviert sein Praktikum einer kirchlichen Einrichtung die Krankenhaustechnik installiert, betreut, instandhaelt...Ein sehr wichtiges kirchliches Arbeitsfeld hier in Tanzania.
Sein Einsatz waehrend des Praktikums ist so überzeugent, dass die Praktikumsstelle bereits signalisiert hat, Joram weiter beschäftigen zu wollen und sich ggf. an den weiteren Ausbildungskosten zu beteiligen.
Weitere Ausbildung heisst: Einige Schulfaecher speziell natürlich Mathe und Physik an einer Abendschule nach lernen (während er tagsüber arbeitet) und dann ein Ingeneursstudium fur Krankenhaustechnik absolvieren.
Das Colleg dafür ist in Mombassa und die jährlichen Kosten fuer uns werden wohl bei ca. 3000 Euro/Jahr liegen.

Barka

ist ein Praktiker mit einem besonderen Herz fuer behinderte Kinder. Waehrend der Dikaonenausbildung hat er unsere (Rollstuhl)tanzgruppe initiiert und geleitet. Er absolviert sein Praktikum in der Ergo- und Physiotherapieabteilung des größten Krankenhauses in Nordtanzania (Kilmanjaro Christian Medical Center). Seine Anleiter, besonders in der Ergotherapie sind von seinem Einfallsreichtum und seinem Engagement richtig begeistert, dass sie ihn sofort behalten moechten.
Die konkrete Idee ist, dass Baraka als Assistent weiterarbeiten kann, ebenfalls in einer Abendschule Biologie, Chemie und Physik wiederholt (die Faecher muss er halt drauf haben) um dann die Ausbildung zum Ergotherapeuten zu beginnen.

Kosten: Fuer die naechsten beiden Jahre jeweils ca 400 Euro, die Ausbildung zum Ergotherapeuten liegt bei ca. 3000 Euro/Jahr.

Fuer die 5 genannten Studenten scheint der weitere Ausbildungsweg klar zu sein, bei zwei weiteren wissen wir es noch nicht ganz genau. Praktikas dienen ja schliesslich auch der Abklaerung.


Es muss gesagt werden: Wir sind richtig stolz auf unsere Studenten und freuen uns ueber sie und ihr Engagement. Ein Grund auch Gott zu loben und ihm zu danken.

Ich habe jetzt das alles ein bisschen ausführlicher berichtet weil wir, um die Pläne umsetzen zu können auf Euere Hilfe angewiesen sind. Vielleicht seht ihr eine Moeglichkeit:
Anlasslich eines Geburtstags oder eines Jubiläums, warum keine kleine Extrakasse beim Schafkopf spielen oder bei anderen Treffen im Freundeskreis, vielleicht der Wunsch eigenes Glueck zu teilen, ein Projekt des Berufsverbands initiieren, etwas aus der Gabenkasse zur Verfuegung stellen, Eine Patenschaft, eine Aktion im Betrieb, „anstatt Blumen“, die Sammelbuechse im Laden, die Kollekte beim Konventstreffen..........

Jeder Euro, den wir fuer die Ausbildung von Diakonen ausgeben vermehrt sich ja zigfach. Dadurch dass Diakone helfen lernen, wird vielen vielen Menschen geholfen.

Jedenfalls sagen wir: Vergelts Gott allen die uns bisher schon unterstuetzen, und allen die neu dazu kommen.

P.S. Gerne hätte ich Bilder beigefügt, aber das haut halt technisch nicht hin und natürlich sollte man nicht soviel Text drucken, weil es eh keiner liesst....?!

Seit umarmt
Günter

Mittwoch, 20. Januar 2010

Furaha na taabu

Das neue Jahr ist tatsächlich schon wieder 18 Tage alt, höchste Zeit mal wieder was zu berichten.*“Freud und Leid“ steht über diesem blog und es gab in der letzten Zeit tatsächlich extreme Ausschläge nach beiden Seiten.
Der Reihe nach:

So richtig gewöhnen werde ich mich wohl nicht an „heiße Weihnacht“, aber festliche Weihnachtstage hatten wir schon. Ruhig war das Weihnachtsfest sowieso, da ja auch im Zentrum Ferien waren, wir also fast alleine hier waren.
Sara und Daniel kamen genau am 24.12. hier an, zwar nicht rechtzeitig zum Gottesdienst, wohl aber zur Bescherung. Zusammen mit zwei Volontären feierten wir wir einen fast heimatlichen Heiligabend. Ohne Tannenbaum aber mit vielen Kerzen, -Stollen, Fondue, Ente mit Blaukraut und Klößen und natürlich mit Geschenken.
Herzlichen Dank für alle eure Weihnachtsgrüße, für alle guten Gedanken und Gebete.

Am 29.12. landenden dann Jakob und Anja und wir fuhren am 30.12. zu unserem Lieblingsplatz am Indischen Ozean, dem Beach Crab Resort in Pangani.
Wenn wir so zurückdenken an den Labenbachhof, so war Silvester der stressigste Tag im ganzen Jahr, hier konnten wir es uns einfach nur gut gehen lassen. Lecker essen, entspannte Atmosphäre, einfach schön. Wir haben uns auch erstmal überreden lassen zum schnorcheln mitzufahren (auf eine Sandbank am Riff). Auch wenn schnorcheln eben nur schnorcheln ist, konnten wir doch ein bisschen von der faszinierenden Unterwasserwelt des indischen Ozeans entdecken. Bunte Fische, Seesterne in allen Farben, Muscheln, Korallen......

Zurück in Faraja hieß es dann umpacken um einer ganz anderen Herausforderung zu begegnen. Zusammen mit Sara und Daniel. einem Bergführer, einem Ranger, einem Koch und 9 Trägern schickten wir uns an, den Mount Meru (4566 m) zu besteigen. Soviel vorab: Nochmal würden wir uns das wohl nicht zumuten.
Die Tour geht relativ langsam los. Am ersten Tag geht es etwa 1300 Höhenmeter hinauf und 300 wieder hinunter bis zur ersten Hütte (6 Stunden), am nächsten Tag wieder etwa 1000 Höhenmeter hinauf bis zur zweiten Hütte (ca. 7 Stunden).
Der Gipfelanstieg beginnt dann am nächsten Tag um 0.30 Uhr. Es ging an die Grenzen der physischen Belastbarkeit aber letztlich waren wir nach ca. 8 Stunden am Gipfel und nach weiteren 5 Stunden wieder an der 2. Hütte und am darauf folgenden Tag alle wieder heil unten.
Zugegeben, es hat ein paar Tage gedauert, bis wir uns so richtig über diese Leistung freuen konnten, jetzt sind wir aber, immer wenn wir den Berg sehen, saustolz ......


Das waren jetzt in paar Urlaubsschilderungen, die natürlich auch Euch auf den Geschmack bringen sollen mal einen Tanzaniaurlaub zu planen. Wir haben inzwischen so viele Kontakte und Tipps, die wir gerne zur Verfügung stellen. Kommt einfach, wir freuen uns.

Am 11. Januar waren dann die Schulferien zu Ende und seit dieser Woche ist auch wieder richtig Leben im Zentrum. Fast alle Kinder sind inzwischen wieder da und der Schul-und sonstige Betrieb ging wieder los. Damit war dann auch unser Urlaub weitgehend vorbei.

Schlagartig zurück gerissen in die manchmal brutale Realität Tanzanias wurden wir dann am 14. Januar morgens. Einer unserer Diakone, verstarb verunglückte tödlich. Er hinterlässt Frau und einen 1/2jährign Sohn. Das ist ein großer Schock für uns alle, der uns jetzt wieder an den Rand der Belastbarkeit führt, diesmal aber ganz anders. Ich will und kann das gar nicht schildern was in den letzten drei Tagen alles passiert ist. Morgen ist die Beerdigung und es werden sicher über 1000 Menschen daran teilnehmen.

Ich glaube ich habe das schon mal so geschrieben: Hier in Tanzania empfinden wir alles extremer, existentieller, näher. Das gilt für die Freude (Furaha) in gleicher weise auch für das Leid (Taabu)


Ein Blick voraus soll aber auch noch gemacht werden.
Am kommenden Samstag, startet ein neuer Jahrgang der Diakonenausbildung. 6 junge Männer haben wir ausgewählt und wir freuen uns auf unseren gemeinsamen Weg. Wie immer werden die jungen Brüder, nach einer Einführungswoche, für 6 Monate hier im Zentrum mitarbeiten, bis dann der theoretische Unterricht beginnt. Die aktuellen Studenten des letzten Jahrgangs, befinden sich alle im Praktikum außerhalb des Zentrum und wir bekommen viele positive Rückmeldungen.

Normalerweise bin ich etwas zurückhaltend, wenn ich um Spenden bitte, diesmal gebe ich die Zurückhaltung auf und bitte ganz dringende um die Unterstützung der Diakonenausbildung hier in Tanzania. Es ist wirklich eine segensreiche Arbeit die hier geschieht, eine Arbeit die Früchte trägt, diakonische Arbeit die sich multipliziert.
Eine gute Ausbildung kostet, auch hier, und wir sind aktuell sehr auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Bitte unterstützt die Diakonenausbildung, werbt für uns, erzählt von uns. Vielen Dank dafür und ganz herzlichen Dank allen denen, die unsere Arbeit bisher schon unterstützen.
Einige Details mehr (wer, was, wo, wieviel...)schreiben wir in der nächsten Woche.

Hier wieder die Kontonummer:
Mission EineWelt, Stichwort Faraja Diakonenausbildung
Evang. Kreditgenossenschaft, BLZ 520 604 10
Kt. Nr. 10 11 111

Vielen vielen Dank.


Nachtrag.Inzwischen haben wir den 20.Jan. Gestern haben wir unseren Bruder, Diakon Raymond Tarimo zu Grabe getragen. Langsam laufen wir wieder im Normalmodus.
Herzliche Gruesse
Günter und Gabi