Montag, 24. März 2008

Passaka njema


Frohe Ostern

Für die meisten von euch wohl eher mit Schmuddelwetter und Kälte.

Hier in Tansania beginnt langsam die Regenzeit. Das bedeutet, dass täglich mit Regenfällen zu rechnen ist. Mal länger mal kürzer. Dazu erreichen die Temperaturen ein angenehmes Mass für uns Europäer.


Damit wir ein wenig Ruhe und Entspannung haben, verbringen wir die Osterfeiertage in Arusha in einer kleinen gemütlichen Lodge mit Swimmingpool, die unseren Geldbeutel nicht sehr strapaziert.

Gerne wären wir auch einfach daheim geblieben, doch dann wäre der Erholungsfaktor doch rapide gefallen. Wir wären zu diversen langen Gottesdiensten eingeladen gewesen, hätten auch die ein oder anderre predigt halten dürfen und wieder daheim angekommen wäre immer damit zu rechnen das Menschen an unsere Türe klopfen und die ein oder andere Hilfe benötigen.

Wir helfen und unterstützen ja gerne, nur ab und zu wünschen auch wir uns etwas Privatleben.

Dieses ist dem Tansanier an sich eher unverständlich.

“Mama, schön das du frei hast, da können wir uns ja endlich gut unterhalten und außerdem will ich dir noch was erzählen!” Ja, und da geht es ganz schnell um das ein oder andere Problem, bei dem die Mama oder auch der Papa helfen soll es zu lösen.


Darum zu Ostern freie Tage in Arusha


Was gibt es sonst so zu berichten?


Die Karwoche haben wir gemeinsam mit fast allen Diakonen und deren Familien(Frauen, Kinder und Kindermädchen) und unseren Diakonenstudenten verbracht.


Oster-Retreat nennt sich das und findet jedes Jahr statt. Es ist eine Mischung aus Diakonentag, Bibelunterricht und Urlaub.


Mit insgesamt an die 50 Personen platzte das Zentrum nahezu aus allen Nähten. Alle verfügbaren Betten waren belegt. Für die nächsten Jahre müssen wir uns was neues überlegen, da wir bei weiter wachsender Gemeinschaft nicht mehr alle unterbringen können.


Die Tage waren voll gefüllt mit Andachten, mit einem ausführlichen Vortrag eines Evangelisten, gemeinsamen Bibel teilen, viel tollem Chorgesang der Brüder, einem Ausflug in den Arusha Nationalpark, vielen Gesprächen, Lachen und Spaß und Sport.

Alles stand in diesem Jahr unter dem Thema: “Fürchte dich nicht! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen!”


Ja, bei diesen Diakonen hier in Faraja brauchen Günter und ich uns nicht zu fürchten. Es macht uns Freude mit ihnen zusammen zu sein. Vieles erinnert uns an unsere Gemeinschaften in Rummelsberg. Es ist interessant wie sich doch ähnliche Typen von Menschen auf der ganzen Welt wieder finden.


Die Diakone wie auch ihre Frauen sind selbstbewußte Persönlichkeiten. Es wird spannend sein gemeinsam mit ihnen und dann auch mit der Kirchenleitung am beruflichen Profil der Diakone zu arbeiten. Eine große Aufgabe für die Zukunft.

Allerdings sind auch viele Hürden zu nehmen und neue Projekte zu entwickeln. Denn ohne Geld geht gar nichts. Und an Geld mangelt es uns immer wieder an allen Ecken und Enden.

Gerne rufen wir uns die Berichte aus den frühen Tagen der Rumelsberger ins Gedächtnis, wenn beklagt und gebetet wird es mögen sich doch die Kassen etwas füllen.


Wir sind dabei neue Einkommensprojekte aufzubauen, um den Unterhalt des Zentrums zu sichern.

So beschäftigt sich Günter in der letzten Zeit damit wie wir eine Schweinezucht aufbauen können.


Für die Schule mit den behinderten Kindern ist es am einfachsten zu Spenden zu kommen.

Jeder denkt sich: die sind ja so nett und eigentlich alle richtig liebenswert. Und dann noch behindert in diesem armen Land. Da finden sich Gott sei Dank immer wieder Spender im Ausland wie auch in Tansania. Zur Zeit ist unser Schulleiter immer wieder mit einer Gruppe von Kindern, Günter und mir in verschiedenen Gemeinden unterwegs, um unsere Arbeit vorzustellen. Die Kinder singen, tanzen und spielen Theater, dass einem wirklich das Herz aufgeht. In vielen Gemeinden sehen die Menschen das erste Mal in ihrem Leben behinderte Kinder.Immer sind die Menschen gerührt ohne Ende. Die Spendenbereitschaft beschämt uns als Europäer oft richtiggehend. Wir wissen das die Menschen in den Gemeinden in der Regel selbst keine großen Einkommen haben, doch sie geben von ganzem Herzen Geldsummen, Naturalien, Süßigkeiten, Seife und anderes. Dabei schauen sie nicht auf ihr Einkommen. Sie geben einfach.(Wenn man es, Kosten und Einkomen umrechnet, wäre das bei uns eine Sonntagskolekte von 5000,00 – 8000,00 Euro)



Diakonenschüler sind tolle vielversprechende junge Männer. Doch leider nicht so niedlich wie kleine Kinder. Für die Diakonenausbildung Spender zu finden ist wesentlich schwieriger.

Dabei aber dringend nötig.

Vergangenes Jahr begannen 9 junge Männer die Ausbildung zum Diakon. Alle sind mit Eifer bei der Sache und lernen tüchtig. Es macht uns große Freude sie zu unterrichten, mit ihnen Bibelarbeiten zu machen und vieles mehr.

Leider ist eigentlich keiner dieser jungen Männer in der Lage Schulgeld und die kosten für Unterkukunft und Verpfelgung zu zahlen, obwohl sie selbst für hiesige Verhätnissen sehr niedrig sind.

Um unsere Lehrer die wir benötigen angemessen bezahlen zu können, müssen wir das Schulgeld sogar dringend auf ca. 500,-€ pro Jahr !! erhöhen. Im Augenblick arbeiten alle Lehrer für, wie man in Deutschland so schön sagt, weniger als ein Ei und ein Butterbrot. Wie Fahrtkosten nach Faraja bezahlt werden können, notwendige Exkursionen mit den Schülern unternommen werden können, ist immer mit vielen Diskussionen verbunden, weil einfach kaum bis kein Geld vorhanden ist.

Dabei soll aber nicht verschwiegen werden, dass die Rummelberger mit der jährlichen großartigen Unterstützung, die Diakonenausbildung überhaupt erst möglich machen !!


Die Diozöse beteiligt sich an den Kosten leider nur mit einem geringen Teil, hat aber immer wieder den Wunsch gut ausgebildete Diakone zu bekommen.


Für uns ist klar, daß eine qualitativ gute Ausbildung unerläßlich ist, das Profil des Diakons in der der Kirche zu schärfen. Genau wie in Deutschland sind gerade sDiakone in Schlüsselfunktionen der mittleren und höheren Leitungsebene notwendig und werden dort gebraucht.


Eine große Herausforderung an die Ausbildung und an uns.


Wir freuen uns über viele gute unterstützende Ideen, Gebete und auch Spender die bereit sind jungen Männern die Ausbildung zum Diakon zu ermöglichen.


Wir selbst sind gerade dabei ein Programm zu entwickeln mit dem die Diakonenschüler mit mir Gemeinden besuchen, um die Arbeit und das Berufsbild des Diakons wieder neu vorzustellen und zu bewerben.


Für mich bedeutet zu predigen, hin und wieder auch Abendmahl auszuteilen und alles in Kiswahilizu gestalten, immer noch ein großer Zeitaufwand. Im Alltag zu sprechen und Einkäufe tätigen ist ja nicht allzu schwer, doch in dieser immer noch fremden Sprache kluge Worte und Sätze zu bilden ist noch ganz schön anstrengend.


Mit Gottes Hilfe werden wir Erfolg haben. Mit gut aufgetankten Akkus nach den Ostertagen auch wieder ausreichend Energie.


Bis zum nächsten Mal wünschen wir euch alles Gute.

Bis bald! Und übrigens das Land ist so schön, dass es immer eine Reise wert ist. Und wenn man nicht gerade einen längeren Aufenthalt in einem teueren Nationalpark vorhat, ist ein Aufenthalt in Tanzania günstiger als man denkt. Karibuni nyumbani.


Wer die Diakonenausbildung unterstützen möchte, der kann das über folgendes Konto:


Mission EineWelt

Evang. Kreditgenossenschaft Kassel, BLZ 52060410

Konto Nr. 10 11 1111

Verwendungszweck: Diakonenausbildung Tanzania / Faraja


Vielen Dank