Samstag, 5. September 2009

Wapeni nyingi chakula


Hallo und viele Grüße an alle Leser/innen unseres Blogs.

Es ist ja schon wieder viel zu lange her, dass wir auf diesem Weg etwas von uns hören haben lassen. Höchste Zeit also für ein Lebenszeichen. Da wir immer wieder und von vielen Leuten hören, dass unsere Infos mit Interesse gelesen werden, sind wir natürlich auch ein bisschen verpflichtet, einigermaßen regelmäßig zu schreiben.

Wo anfangen, wo aufhören? Vielleicht klappt es ja mit einem Rueckblick oder mit ein paar Schlaglichtern aus dem vergangenen Monat August:

Gäste:

August ist Reisezeit in Europa und wir konnten viele Gäste(gruppen) aus Deutschland bei uns begruessen. Natürlich ist das immer ein bisschen Mehraufwand für uns, trotzdem gilt das tansanische Sprichwort ohne Einschränkung: Wageni ni Baraka (Gäste sind ein Segen). Wir zeigen gerne unsere Arbeit und sind ja auch ein bisschen stolz unser Zentrum.
Besonders schön ist es natürlich wenn beste Freunde wie Renate und Peter zu Gast sind und übermorgen kommt dann ja Sophia und Tobias.

Gerne helfen wir weiter wenn es um einen Urlaub in Tanzania geht (Besuch von Nationalparks, Bergbesteigungen, entspannen am indischen Ozean, aber auch authentische Einblicke in das Leben der Menschen hier .....). Wir wollen mal fuer das nächste Jahr versuchen zu eine Art Programm anzubieten, auch unter der Prämisse, dass ein Urlaub in Tanzania nicht teuer sein muss.

Diakonenausbildung:
Die Diakonenschüler hier im Zentrum sind zur Zeit im Prüfungsstress. Nach 2 ½ Jahren hier im Zentrum schließt dieser Ausbildungsabschnitt mit den schriftlichen Abschlussprüfungen in nahezu allen theologischen, sozialpädagogischen und medizinischen Fächern. Wir sind auf die Ergebnisse natürlich ebenso gespannt wie es die Studenten sind.
Ab Anfang Oktober werden die Stunden dann ihr 6-monatiges Praktikum in verschieden sozialen Einrichtungen außerhalb des Zentrums beginnen.

Im Januar soll dann ein neuer Ausbildungsjahrgang starten und wir hoffen auf ausreichend qualifizierte Bewerbungen. Das ist gar nicht so einfach, da der Diakonenberuf noch wenig bekannt ist.

Brüderschaft:
21 ordinierte Diakone, in der Regel durch Basistraining und anschließendes Studium bzw. Spezialausbildung, hochqualifiziert arbeiten zur Zeit an unterschiedlichen Einsatzorten. Sie sind Lehrer, Verwaltungfachleute, Sozialarbeiter, Mediziner ....

Die Diakonengemeinschaft ist wirklich ein Segen für die Menschen hier und kann und soll beispielgebend fuer das diakonische Amt der Kirche sein.
Das ist ein hoher Anspruch und es muss ja hier nicht verschwiegen werden: Nicht jeder Diakon kann diesem Anspruch immer gerecht werden. Es gab im vergangen Monat einige, für mich sehr belastende Situation. Es konnten aber Wege gefunden werden, die einen schlimmeren Konflikt verhindert haben, so dass ich wieder zuversichtlicher bin.

Aus unsere Arbeit mit körperbehinderten Kindern:
Dank amerikanischer Unterstützung konnten wir einen Anbau für Bibliothek und Computerklasse verwirklichen, eine kleine Rollstuhlwerkstatt ist in Bau.

Zur Zeit in der Druckerei ist unser Kalender 2010 und selbstverständlich nehmen wir Bestellung entgegen. (Gabi ist im November für gute zwei Wochen in Deutschland und wird sicher unsere Kalender dabei haben)
Im Juli bzw. August haben zwei jungen Volontärinnen hier angefangen, so dass Computerunterricht, Werken und Freizeitprogramm wieder regelmäßig stattfinden. Wiederaufgenommen haben wir die Besuchsfahrten zu Sonntagsgottesdiensten in verschiedene Kirchengemeinden.

Die Spendenbereitschaft der Menschen dort beschämt uns immer wieder. Morgen fahren zum Gottesdienst nach Moshi. Das anstrengende daran ist, dass der erste Gottesdienst um 7.00 Uhr früh beginnt, wir also um halb sechs starten müssen. Wenn man dann aber unsere Tanzgruppe in der Kirche erlebt, weiß man wieder warum man da ist (und früh aufsteht).

„Wapeni nyingi chakula“
„Gebt ihr Ihnen zu essen“ die Aufforderung Jesu aus der Geschichte von der Speisung der 5000 ist die Überschrift über diesen Blog und war die Überschrift der Anfangsansprache unseres Bischofs zur Synode Anfang August.

Ich habe ja schon davon berichtet, in machen Landkreisen unserer Diözese ist mit einem Ernteausfall von bis zu 90% zu rechnen. Auch wenn die Regierung versichert, dass kein Tanzanier verhungern wird, bleibt die Situation dramatisch.

Es ist gut und richtig und wichtig, dass sich unsere Kirche hier in der Verantwortung weiß und aktiv, etwa an der Organisation von Lebensmittelverteilungen, mitarbeitet. Wir hier in Faraja haben eine einigermaßen zufriedenstellende Ernte, so dass wir natürlich auch in der Verantwortung sind, Menschen zu unterstützen.

Das Thema für die Synode im August 2010 wurde übrigens auch schon beschlossen: „Utupe leo riziki yetu..“ , „unser täglich Brot gib uns heute....“

Zum Schluss
Es können ja wirklich immer nur ein paar Schlaglichter aus unserer Arbeit berichtet werden.
Deshalb gab es jetzt nichts über unseren Besuch bei einem grossen Massaifest, nichts über die seltsame Hochzeit eines Mitarbeiters, dessen Eltern wir ersetzt haben; nichts über zwei deutsche Elefantenflüssterer; heute auch noch nichts über unsere Ideen zu einem Project der Hilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, nichts über den Besuch von Rektor Dr.Bub und Diakon Herbert lang (wir haben uns sehr darüber gefreut) und und und.

Auch die Kontonummer für Spenden muss nicht noch mal benannt werden (siehe im Zweifelsfall unten).

Bedankt werden sollen aber alle, die uns mit Gedanken, Gebeten und auch mit Geld unterstützen. Ganz besonderes geht der Dank an „Bibi“ Risse, die mit der Gründung der „Gertraud Risse Stiftung“ für Faraja einen wichtigen Baustein zur Zukunftssicherung unserer Arbeit beigesteuert hat.
Vergelt´s Gott.

Lasst von Euch Hören

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